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Dark Start statt Einfahrphase

Hast du schon mal vom Dark Start gehört? Wir zeigen dir, wie die Alternative zur Einfahrphase funktioniert und ob sie das richtige für dich ist.

Nina

16.01.2025

Die Alternative zur klassischen Einfahrphase im Aquarium

Wenn du ein neues Aquarium einrichtest, steht die Einfahrphase oft im Fokus. Sie ist wichtig, um ein biologisches Gleichgewicht zu etablieren, bevor die ersten Fische einziehen. Doch hast du schon mal vom Dark Start gehört? Diese relativ neue Methode, die vor allem im Aquascaping ihren Platz hat, nutzt eine etwas andere Herangehensweise, um dein Aquarium optimal auf das Leben darin vorzubereiten. Hier erfährst du, wie der Dark Start funktioniert, welche Vorteile er bietet und worauf du achten solltest.

Was ist der Dark Start?

Wie der Name schon erahnen lässt, ist der Dark Start eine Methode, bei der dein neues Aquarium ohne Licht eingerichtet wird. Ziel ist es, anfängliche Problem mit dem Stickstoffkreislauf und die Entstehung von Algen zu reduzieren und gleichzeitig die Mikroorganismen im Bodengrund und Filtermedium optimal anzusiedeln. Im Gegensatz zur klassischen Einfahrphase, bei der die Beleuchtung und Pflanzen direkt in Betrieb genommen werden, bleibt dein Becken beim Dark Start während der ersten Wochen komplett dunkel.

So funktioniert der Dark Start

1. Einrichtung des Aquariums

Richte dein Aquarium wie gewohnt ein: Bodengrund, Hardscape (Steine und Wurzeln) und Technik. Auf Pflanzen verzichtest du vorerst, denn diese bräuchten ja Licht für die Photosynthese und können daher im abgedunkelten Aquarium nicht gedeihen.

2. Wasser einfüllen und Technik starten

Fülle das Becken mit Wasser und starte den Filter. Heizer und Strömungspumpe, falls vorhanden, sollten ebenfalls laufen, um den Wasserfluss sicherzustellen. Nicht einrichten solltest du die CO2-Anlage.

3. Dunkelheit herstellen

Decke dein Aquarium komplett ab, sodass kein Licht hineinfällt. Nutze dafür blickdichte Abdeckungen oder lichtundurchlässige Stoffe.

4. Nährstoffe und Ammonium einbringen

Um die Mikroorganismen zu fördern, kannst du Ammonium (z. B. aus speziellen Präparaten oder durch einen kleinen Tropfen Ammoniaklösung) ins Wasser geben. Dadurch werden nützliche Bakterien im Filter und Bodengrund aktiviert, die später für den Abbau von Schadstoffen wie Ammoniak und Nitrit verantwortlich sind.

5. Warten und messen

Lass dein Becken ca. 4 Wochen in dieser dunklen Phase laufen. Überprüfe regelmäßig die Wasserwerte, insbesondere Nitrit und Nitrat, um den Fortschritt zu beobachten.

6. Pflanzen und Tiere einsetzen

Nach Abschluss der Dunkelphase kannst du Pflanzen einsetzen und langsam mit der Beleuchtung starten. Um die Bepflanzung zu erleichtern, lasse das Wasser fast komplett ab. Wenige Zentimeter Wasserstand genügen, um den Bodengrund feucht zu halten und die Pflanzen leichter einsetzen zu können. Während des Dark Starts siedelt sich in der Regel schon eine gewisse Anzahl an nützlichen Bakterien an, die für die Regulierung des Stickstoffkreislaufs von Nöten sind. Es kann trotzdem sinnvoll sein, noch weitere 2 Wochen Einfahrphase abzuwarten, bis das Becken wirklich stabil läuft.

© staras / shutterstock.com

Vorteile des Dark Starts

Nährstoffreiche Soilböden verändern die Wasserchemie stark. In der klassischen Einfahrphase kommen deshalb nicht alle Pflanzenarten mit dieser Ansäuerung gut klar. Empfindliche Pflanzen können matschig werden und eingehen. Auch geben stark gedüngt Soilböden in der ersten Zeit recht viel Nährstoffe ab, die die noch kleinen, frisch gesetzten Pflänzchen gar nicht aufnehmen können. Diese sind im Normalfall ideale Nahrung für Algen, die bei dem hohen Nährstoffangebot in Kombination mit Licht prächtig gedeihen. Beim klassischen Einfahren hilft man hier mit häufigen Wasserwechseln aus. Da Algen ohne Licht nicht wachsen können, schaden im Dark Start auch die Nährstoffspitzen nicht. Wasserwechsel kann man auf ungefähr einmal pro Woche reduzieren. Nach der Dunkelphase, nach erfolgter Bepflanzung und Beleuchtung können Algen dann prinzipiell wieder wachsen. Das Risiko und der Umfang werden aber deutlich geringer ausfallen, weil die Nährstoffspitzen des neuen Soils bereits in der Dunkelphase erfolgt sind.

Die großen Vorteile des Dark Starts liegen also in der Vermeidung von Algenwachstum und geringeren Pflanzenverlusten.

© M-Production / shutterstock.com

Nachteile des Dark Starts

Der große Nachteil des Dark Starts ist, dass das neu eingerichtete Aquarium einige Wochen lang nicht besonders ansehnlich ist. Während man beim klassischen Start das Aquarium schon genießen und das Wachstum der Pflanzen beobachten kann, starrt man beim Dark Start wochenlang auf ein verhülltes Becken. Die Vorteile für Wasserqualität und Pflanzengesundheit überwiegen aber.

Dark Start oder klassische Einfahrphase – Was passt zu dir?

Der Dark Start eignet sich besonders für dich, wenn du ein algenfreies Becken mit stabilem biologischem Gleichgewicht starten möchtest und bereit bist, das Innere deines Aquariums ein paar Wochen nicht zu Gesicht zu bekommen. Die klassische Einfahrphase hingegen ist ideal, wenn du von Anfang an ein optisch ansprechendes Becken haben möchtest, auch wenn du das Risiko von Algen und Pflanzenverlusten in Kauf nimmst.

Egal, für welche Methode du dich entscheidest: Der Schlüssel zum Erfolg liegt in Geduld und der richtigen Pflege. Mit einem gut vorbereiteten Aquarium legst du die Grundlage für ein gesundes Ökosystem, in dem sich deine Fische und Pflanzen wohlfühlen.

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