Gartenstile - Der Barockgarten

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Du möchtest deine Dominanz gegenüber dem Rest der Nachbarschaft demonstrieren? Dann ist der Barockgarten genau das richtige für dich. Scherz beiseite. Doch mit Dominanz hat der barocke Gartenstil allerdings tatsächlich viel zu tun. Seine Ursprünge hat der Barockgarten im Frankreich des 17. Jahrhunderts, zu Zeiten des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Er beauftragte den Gartenarchitekten André le Nôtre mit der Gestaltung des Schlossgartens von Versaille, was le Nôtre zum Begründer des Barockgartenstils machte. Aufgrund seines Ursprungs spricht man auch oft synonym vom Französischen Garten.

Charakter des barocken Gartens

Im Barock diente der Garten hauptsächlich repräsentativen Zwecken. Er sollte die absolute Beherrschung der Natur demonstrieren. Dieser sehr üppige jedoch an strenge Gestaltungsregeln gebundene Stil diente in erster Linie dazu, die Überlegenheit seines Besitzers widerzuspiegeln. Kein Wunder also, dass Barockgärten vor allem bei den mächtigen Europas Anwendung fanden, allen voran der Adel. Zu dieser Zeit fand die Gartenarchitektur Eingang in die Künste und wurde von der bloßen Gestaltung zur Gartenkunst. Ihr Ziel war das Streben nach dem vollkommenen Garten.

Wer Inspirationen sucht findet auch in Deutschland zahlreiche herrschaftliche Barockgärten, wie den Barockgarten Großsedlitz, den Hofgarten der Würzburger Residenz oder den Barockgarten in der Eremitage in Bayreuth.

Aufbau des Barockgartens

Ausgangspunkt jedes Barockgartens bilden die umliegenden Gebäude. Die Paläste und Residenzen der Aristokraten wurden ins Gesamtkonzept des Gartens fest integriert. Die Verbindung zwischen Residenz und Garten bildeten meist große erhöhte Terrassen, von denen aus der Garten überblickt werden konnte. Aus diesem Grund waren Barockgärten recht schmal. Nur so konnte man von den Terrassen und Innenräumen des Schlosses den gesamten Garten sehen.

Der Barockgarten gliedert sich in drei Bereiche:

Parterre

Das Parterre schließt direkt an das Schloss an und besteht aus großen ornamentalen Rasenflächen und üppigen Blumenrabatten, durchzogen von einem ausgedehnten Wegenetz.

Parterre des Barockgartens von Versaille

Foto von 139904 / pixabay.com

Boskett

Der Boskett befindet sich im Anschluss an das Parterre und ist geprägt von Hecken und kleinen Bäumchen – natürlich alles akkurat in Form geschnitten. Er diente dem Lustwandeln und war oft in Form von Heckengängen oder Labyrinthen angelegt.

Boskett eines Barockgartens

Foto von MandrillArt / pixabay.com

Wald

Den Abschluss des Barockgartens machte der Übergang zum Wald, der vom Adel zur Jagd genutzt wurde.

Geometrie und Symmetrie im Barockgarten

Als Weiterentwicklung des Renaissancegartens dominieren im Barockgarten geometrische Formen, parallele Achsen, rechte Winkel und Symmetrie.

Der Garten wird um eine zentrale Sichtachse herumgeplant. An diese anschließend können weitere Nebenachsen aufgebaut werden. Wichtig ist, dass die Wege, Beete und Wasserflächen parallel zueinander und rechtwinklig verlaufen.

Geometrie setzt sich auch in der Bepflanzung fort. In Rasenflächen wurden oft kunstvolle Ornamente eingearbeitet, Formgehölze zu geometrischen Figuren gestutzt.

Wasserbassins im Barockgarten

Foto von sapphoris / pixabay.com

Wasser durfte auch im Barockgarten nicht fehlen. Die Rasenflächen und Blumenbeete wurden durch weitläufige Bassins und Kanäle mit Brunnen oder Fontänen ergänzt. Die Wasserflächen dienten dazu, den Garten zu spiegeln und ihn so optisch zu vergrößern. In den Randbereichen des Parterre fanden sich oft Grotten wieder. Je nach Terrainbeschaffenheit verbinden große Treppenanlagen die verschiedenen Bereiche.

Treppenanlage im Barockgarten

Foto von MandrillArt / pixabay.com

Barockgarten anlegen

Natürlich musst du keinen Palast besitzen, um einen Barockgarten anlegen zu können. Einzelne Elemente aus dem Barock kannst du in jede Gartengröße übernehmen. Vor allem für Freunde akkurater Gartenkunst ist der Barockgarten die richtige Wahl. Beherzige einige elementare Stilmittel für deinen eigenen Barockgarten.

Am wichtigsten ist sicher der symmetrische Aufbau. Definiere eine Hauptachse in deinem Garten und lege die linke und rechte Seite davon spiegelverkehrt exakt gleich an. Am Ende der Hauptachse kannst du ein Rundbeet anlegen, dass von einem Brunnen, einem kunstvoll geschnittenen Formgehölz oder eine Skulptur geziert wird platzieren. Es lenkt den Blick zusätzlich entlang der Hauptsache und bildet das Herzstück des Gartens.

Für die Beete kannst du sowohl eingefasste Rasenflächen als auch üppige Blumenbeete wählen. Besonders geeignet für die Beetanlage sind einjährige Blühpflanzen, wie Tulpen, Hyazinthen oder Narzissen. Als Formgehölze und Hecken bieten sich Liguster und der Klassiker Buchsbaum an.

Für das Wegenetzt sind Kieswege ideal, die schnurgerade und parallel zueinander verlaufend zwischen den Beeten hindurchführen.

In kleinen Gärten können Wasserflächen durch die Reflexion auf dem Wasser den Garten optisch vergrößern. Auch hier sollte auf die Geometrie und Symmetrie geachtet werden. Rechtwinklige Bassins sind deshalb die richtige Wahl.

Da dein Barockgarten nicht nur der Repräsentation sondern auch dem Verweilen dienen soll, dürfen die richtigen Gartenmöbel nicht fehlen. Sitzecken können mit schmiedeeisernen Pavillons mit Ornamenten und Sitzmöbeln aus Metall oder Stein ausgestattet werden.

Als Deko schmücken den barocken Gartenstil Statuen und Skulpturen, Brunnen, steinerne Vogeltränken oder Sonnenuhren.