Bachläufe kennt jeder. Doch trockene Bachläufe? Verfehlt das nicht irgendwie den Sinn des Ganzen, wenn der Bachlauf kein Wasser führt? Nein, ganz im Gegenteil, denn der Trockenbach oder das Trockenflussbett führt ja nicht niemals Wasser, sondern nur nicht immer. Was dir das nützt und wie man einen Trockenbach anlegt, zeigen wir dir im Folgenden.

Was ist ein Dry Stream Bed?

Auf Pinterest bekannt unter den englischen Begriffen Dry Stream oder Dry Creek Bed, ist ein Trockenbach nichts anderes als ein simulierter ausgetrockneter Bachlauf. Optisch kann er einem natürlichen Bach nachempfunden sein, oder auch kreativ modernisiert werden.

Egal mit welchem Stil man sich wohler fühlt, der Dry Stream kann als Drainage, z.B. in Senken und Gräben zur Entwässerung eingesetzt werden, oder einen rein dekorativen Zweck haben.

Vorteile eines Dry Stream Beds

Neben der ästhetischen Aufwertung, die dein Garten durch den Bau eines trockenen Bachlaufs erfährt, förderst du auch die Biodiversität. Denn im Kies und in den Bachlaufpflanzen bietest du heimischen Tieren einen Lebensraum, den sie sonst im Garten nicht finden.

Ein großer Vorteil des Dry Stream Beds ist es, dass der Bachlauf als optisch ansprechende Art der Drainage genutzt werden kann. Darauf kommen wir später nochmals im Detail zu sprechen.

Gegenüber einem richtigen Bachlauf punktet der Trockenbach vor allem durch geringere Kosten und wenig Pflegeaufwand. Dadurch, dass man nicht mit Pumpen für einen stetigen Wasserstrom sorgen muss, braucht man weder Wasseranschluss noch Strom. Das erleichtert nicht nur den Bau des Trockenbachs, sondern auch die Pflege.

Aufbau und Gestaltung eines Trockenbachs

Der Bau eines Trockenbachs ist einfacher als der eines wasserführenden Bachlaufs, denn neben der Pumpentechnik spart man sich auch die teure Teichfolie und deren sorgsame Verlegung. Für den Trockenbach genügt es, das Bachbett auszuheben und mit grobem Schotter aufzufüllen. Wenn der Trockenbach als Regenwasserauffang dient, sollte es mindestens 25 cm tief sein. Darauf wird ein wasserdurchlässiges Gartenvlies ausgelegt, auf dem wiederum Flusskies und größere Steine platziert werden.

Die Formgebung des Dry Streams "zeichnet" man sich vor Beginn der Arbeiten am besten auf, indem man die Randlinien mit Sand auf den Rasen streut. Damit der Bach ein möglichst natürliches Aussehen bekommt, sollte die Breite über den gesamten Bachlauf variieren. Der Bachlauf darf insgesamt auch gern in sanften Windungen durch den Garten schwingen. Um Biegungen des Bachbetts optisch zu betonen, kann man genau in diesen Randbereichen große Stein platzieren. Wird der Dry Creek in Gräben oder Senken angelegt, dienen die großen Steine gleichzeitig der Hangbefestigung.

Vom Flusskies solltest du verschiedene Größen wählen. Das sieht natürlicher aus. In den Randbereichen werden passende Pflanzen eingesetzt. Als Deko eignen sich Treibholzstücke und kleine Brücken, die den Trockenbach überspannen.

Geeignete Pflanzen für den Dry Stream

Da der Trockenbach nicht permanent Wasser führt, sondern nur nach einem Regenschauer, muss man hier nicht auf spezielle Ufer- oder Wasserpflanzen zurückgreifen. In den Randbereichen machen sich Taglilien, Bambus, Schilf und Ziergräser wie Blauschwingel, Segge oder Japanisches Blutgras gut. Aber auch Bodendecker wie Blaukissen, Sternmoos oder Polsterphlox kannst du zu zur Begrünung des Bachlaufs wählen.

Grundsätzlich gilt: Setze nicht zu viele Pflanzen ein. Sie können sich sonst schnell ins Bachbett ausbreiten oder diesen überwuchern.

Geeignete Steine für den Trockenbachlauf

Die Wahl der richtigen Steine ist beim Bau eines Trockenbachs genauso wichtig, wie beim Bau eines wasserführenden Bachlaufs. Nicht nur bestimmen sie maßgeblich die Ästhetik des fertiges Dry Streams. Poröse Sedimentgesteine wie Marmor oder Kalk empfehlen sich nur, wenn der Bach dauerhaft trocken bleiben soll. Denn diese Gesteinsarten setzen leichter Algen an und vergrünen. Für die Regenwasserableitung eignen sich Diabas, Basalt, Grauwacke oder Schiefer besser, was die größeren Steine am Bachlaufrand angeht. Für das eigentliche Flussbett ist echter Flusskies die beste Wahl. Er sieht natürlich aus, ist in verschiedenen Korngrößen erhältlich, von Natur aus gerundet und lässt sich prima mit den größeren gebrochenen Steinen kombinieren. Ein gutes Paar bilden zum Beispiel Diabas Wasserbausteine und Isarkies.

Trockenbachbett als Drainage

Neben dem optischen Gewinn für den Garten ist vor allem seine Drainagewirkung der Trumpf des Dry Stream Beds. Hast du eine Stelle im Garten, an der das Regenwasser unkontrolliert durchfließt und sich mit Beeten oder Sitzflächen ins Gehege kommt oder matschige Stellen bildet? Lege deinen Trockenbach so an, dass an der kritischen Stelle das Wasser der umliegenden Bereiche in das Bachbett läuft und leite es im Bachlauf so um, wie es für dich passt. Hat dein Trockenbach Gefälle, kannst du am Ende des Bachbetts einen kleinen trockenen Teich anlegen. Du kannst den Bachlauf aber auch einfach auslaufen lassen, denn der Großteil des Regenwassers wird nicht vom Bachlauf abtransportiert sondern versickert durch Kies- und Schotterschicht kontrolliert ins Erdreich.

Dein Trockenbach muss aber gar nicht zwingend mit Gefälle angelegt werden. Du kannst das Bachbett auch eben bauen, sodass es lediglich als Auffangbehälter an nassen Stellen im Garten dient. Bei Regen nimmt der Trockenbach das Wasser auf und lässt es langsam in den Boden versickern, ohne, dass sich Matschpfützen bilden.

Inspirationen

Besonders gut passen Trockenbäche in japanische Gärten oder Naturgärten, weil sich die Natursteine in diesen Gartenstilen hervorragend einfügen. Wie groß dein Garten ist, spielt übrigens keine Rolle. Dry Stream Beds eignen sich für Gärten aller Größen. Einem kleinen Garten gibt er zum Beispiel mehr Tiefe.

Wenn du Inspirationen für deinen trockenen Bachlauf suchst, schau doch mal auf unserem Pinterest Board vorbei. Dort findest du die schönsten Trockenbäche!