Der gepflegte kleine Gartenteich wird in vielen Gärten zum Juwel, in einigen jedoch zum grünen Tümpel. Die Wasserstelle ist immerhin ein künstlicher Lebensraum, der sich ohne menschliche Eingriffe sehr selbstständig entwickeln kann. Nach und nach überwuchern die Pflanzen immer mehr der Fläche und es bildet sich Schlamm. Oder im Wasser gedeihen die Algen und ersticken das restliche Leben.
Die Algenblüte gehört sogar im Frühjahr zum Erwachen der Wasserstelle dazu, darf aber nicht überhand nehmen und muss sich wieder zurückbilden. Wenn nicht, wurde beim Anlegen oder Pflegen der Wasserstelle etwas falsch gemacht. Neben einem hohen Nährstoffeintrag könnten auch Kalksteine die Karbonhärte verändern. Beides mündet fast automatisch in übermäßige Algenblüten.
Solange der kleine Gartenteich nicht erhöht liegt, strömt von den Seiten das Regenwasser ein. Wird zu den Teichrändern gedüngt, findet automatisch ein starker Nährstoffeintrag statt. Genau dieses soll nicht passieren, da die vielen Nährstoffe sich nach und nach anreichern und ein Überangebot schaffen. Ein Teichfilter mit Filterkies oder Kiesbett wird das allein nicht ändern.
Auch ein übermäßiger Eintrag von Kalk wirkt wie ein explosiver Algendünger im Gartenteich. Denn Algen vermehren sich in hartem, kalkhaltigem Wasser deutlich schneller als in kalkarmem, weichen Wasser. Wer sein Ziergewässer nicht vom Fachmann anlegen lässt, hat mit Pech sogar noch kalkhaltigen Kies für die Uferbefestigung oder Ziersteine aus Kalkstein im oder am Wasser verbaut. Schon wird einem gegen die Algen nichts mehr helfen.
Das richtige Gleichgewicht: Zu wenig Kalk kann auch schaden
Kalkeinträge in den Gartenteich erhöhen die Karbonhärte. Dieses Karbon ist für das Gleichgewicht im Gewässer wichtig. Es wirkt unter anderem stabilisierend auf den pH-Wert. Eine Karbonhärte von 5 bis 15 °dH und ein pH-Wert von 6 bis 8 sind normal für heimische Gewässer. Bei einer Karbonhärte unter 6,5 leiden die meisten Fischarten und der pH-Wert kann ins Saure abstürzen. Wer über 15 °dH Karbonhärte im Gewässer feststellt, hat jedoch mit Kalkablagerungen zu kämpfen.
Das bedeutet: Selbst wenn sich einige kalkhaltige Steine in Gewässernähe befinden, wäre erst die Karbonhärte zu prüfen. Wenn diese zu hoch ist, sind Gegenmaßnahmen sinnvoll. Algenblüten können auch ohne erhöhte Karbonhärte auf Stickstoff, warmes Wasser und vor allem Phosphor zurückgehen. Häufig wird empfohlen, im Gartenteich einen gelegentlichen Teilwasserwechsel zu machen, wie es in der Aquaristik üblich ist.
Welche Steine eignen sich für den Gartenteich?
Generell kann man sagen, dass die meisten Sedimentgesteine das Wasser aufhärten, während die meisten Tiefengesteine kalkarm oder kalkfrei sind und kein Kalk an das Wasser abgeben.
Diese Gesteinsarten enthalten Kalk
- Kalkstein
- Marmor
- Sandstein
- Dolomit
- weitere Sedimentgesteine
Kalkfreie oder kalkarme Gesteinsarten
- Diabas
- Basalt
- Granit
- Schiefer
- viele Quarzkiese und -sande
- weitere Tiefen- bzw. Ergussgesteine
Es gibt auch einige Gesteinsarten, die zwar Kalk enthalten, aber dieser sich kaum auswäscht. Dieses wäre vor einem Kauf zu erfragen.
Nährstoffeintrag in den Gartenteich verringern
Die wohl einfachste Weise, den Nährstoffeintrag in einen Gartenteich zu verringern, wäre, den Gartenteich etwas erhöht anzulegen. Da es sich meistens um Teichwannen oder Folienteiche handelt, müssen lediglich die Teichränder mit dem Aushub aufgeschüttet und verfestigt werden. Zu beachten bleibt, eine funktionierende Kapillarsperre anzulegen, damit die angrenzenden Pflanzen nicht das Wasser aufzehren.
In vielen Fällen ist der Gartenteich bereits vorhanden, bevor sich jemand Gedanken um solche Probleme macht. Die Frage lautet dann, von welchen Seiten das Regenwasser in den Gartenteich läuft.
Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- In kritischen Randbereichen wird auf die Düngung verzichtet.
- Es wird ein kleiner Graben angelegt, um das Hangwasser vor dem Teich abzufangen und abzuleiten.
- Solange der Bodengrund saugfähig ist, kann der ausgehobene Graben mit Kies aufgefüllt werden. Im Idealfall werden die Seiten des Kiesbetts eingefasst, hier wären zum Beispiel Rundhölzer für Beeteinfassungen geeignet. Das Wasser fällt in das Kiesbett und sickert hier im Boden ein.
Kalkhaltige Gesteinsarten entfernen
Gerade zu den Seiten, von denen Regenwasser zum Gartenteich abfließt, sollte es die nächsten 5 bis 10 Meter keine Kalksteine geben. Aber auch zu allen anderen Seiten und vor allem im Gartenteich sollte es keine Gartensteine geben, die das Wasser aufhärten. Wer einige kalkhaltige Ziersteine im kritischen Bereich hat, muss diese lediglich umsetzen. Schwieriger wird es, wenn bereits Gehwege mit Splitt, Kies oder wassergebundenen Wegdecken vorhanden sind deren Material Kalk freisetzt. Zumindest Teilstücke in Gewässernähe sollten dann erneuert werden. Dasselbe gilt auch für Gabionen oder ähnliche Elemente, die Gestein enthalten.
Sind in der Kapillarsperre Steine verbaut, wäre zu prüfen, ob diese Kalk enthalten. Wenn ja, lautet die nächste Frage, ob solche Kiesbrocken in das Gewässer gefallen sind. Ist das der Fall, sollte das Gewässer einmal trocken gelegt werden, um mit dem Teichschlamm auch den Kies komplett zu entfernen. Bei einem Folienteich ist jedoch darauf zu achten, beim Ausräumen des Kieses die Folie nicht zu beschädigen. Genau deswegen sollen im und am Gewässer übrigens gerundete Kiessteine verwendet werden und kein scharfkantiger Splitt oder Schotter.
Letztendlich sollen sich keine Gesteinsarten mehr im, am oder in der Nähe des Gewässers befinden, die in hohem Maße Kalk abgeben.
Weiteren Nährstoffeintrag verhindern
Wer im oder am Gartenteich die Bepflanzung zurückschneidet und den Rückschnitt aus dem Teichbereich wegbringt, hat bereits Nährstoffe entfernt. Wichtiger ist jedoch, dass im Herbst nicht zentnerweise Laub in das Gewässer weht. Abgestorbene Blätter saugen sich innerhalb von Stunden voll und sinken zum Grund. Bis zum Frühjahr sind diese zersetzt, womit sie viele Nährstoffe an das Wasser abgeben. Stehen Laubgehölze zu dicht am Gartenteich, sollte im Herbst ein Laubnetz über diesen gespannt werden. Das Laub ist also bereits zu entfernen, bevor es im Wasser einsinken kann.
Teichpflanzen richtig düngen
Es gibt Teichpflanzen wie Seerosen, die einen hohen Nährstoffbedarf haben. Wer einen Flüssigdünger verwendet, düngt zugleich die Algen. In diesen Situationen bleibt einem also nur die Düngung direkt am Wurzelballen. Im Handel gibt es verschiedene Düngestäbchen, Nährstoffkugeln oder andere Feststoff-Düngemittel, die sich im Laufe von Monaten zersetzen.
Im Endeffekt sind viele Teichpflanzen sogar für das Gegenteil gedacht: Sie sollen überschüssige Nährstoffe aus dem Wasser ziehen, damit diese den Algen fehlen.
Gelegentliche Algenblüten abwarten
Wie bereits beschrieben ist die Algenblüte im Frühjahr normal und abzuwarten. Auch nach einem Auffüllen des Wasserstands oder anderen Eingriffen sind kleine Algenblüten normal. Vorsorglich können die Wasserwerte für Nitrat, Phosphor, Karbonat und pH gemessen werden. Wenn diese sich im Normbereich befinden und die Algenblüte nicht ausufert, wäre nichts zu unternehmen. Es sei denn der Teich steht in der prallen Sonne. Dann heizt er sich übermäßig auf, was wiederum den Algen zugute kommt und dem Wasserleben schadet. Während der Mittagsstunden soll der Gartenteich im Schatten stehen und ansonsten nur teilweise im Sonnenschein liegen. Ein im Süden stehender großer Bambus kann bereits auf dekorative Weise für genügenden Schatten sorgen. Achte nur darauf, dass du um die Pflanzstelle eine stabile Wurzelsperre einbaust. Denn Bambus bildet ein weitläufiges festes Wurzelwerk aus, das deine Teichfolie beschädigen kann.