Egal ob im Gemüsebeet, unter Sträuchern oder rund um Stauden – Mulchen lohnt sich fast überall.
Was ist Mulch eigentlich?
Mulch bezeichnet eine schützende Schicht aus natürlichen Materialien, die auf offenen Bodenflächen ausgebracht wird. Meistens handelt es sich dabei um organisches Material. Diese Stoffe verrotten im Laufe der Zeit und werden dabei von Bodenlebewesen in wertvollen Humus umgewandelt. Durch diesen Prozess wird der Boden nicht nur geschützt, sondern langfristig auch fruchtbarer.
Welche Vorteile hat Mulchen?
Das Mulchen bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Die Mulchschicht schützt den Boden vor extremen Witterungseinflüssen wie Frost, Wind, intensiver Sonneneinstrahlung oder Starkregen. Gleichzeitig wird das Wachstum von Unkraut deutlich gemindert, da die keimenden Samen kein Licht bekommen. Auch die Bodenfeuchtigkeit bleibt besser erhalten, weil Verdunstung verringert wird. Die Mikroorganismen und Kleinstlebewesen im Boden erhalten durch die Mulchdecke Nahrung. Sie setzen das Mulchmaterial zu Humus um, was die Bodenstruktur und Bodenfruchtbarkeit verbessert. Weil beim Verrotten Nährstoffe freigesetzt werden, kannst du oft sogar weniger düngen – manchmal kannst du sogar ganz darauf verzichten.
Welche Materialien eignen sich zum Mulchen?
Für das Mulchen eignen sich verschiedene Materialien, die im Garten zuhauf vorkommen, zum Beispiel Laub, Stroh, Rindenmulch, Holzhäcksel oder Rasenschnitt. Mulchfolien, Vlies oder Papier solltest du eher meiden, da diese Materialien nicht verrotten und somit dem Bodenleben keine Nahrung bieten. Ein zentraler Vorteil des Mulchens – nämlich der Humusaufbau – geht dadurch verloren.
Bei der Auswahl des richtigen Mulchmaterials solltest du darauf achten, welche Auswirkungen es auf den Boden hat. Rindenmulch und Hackschnitzel stammen oft von Nadelbäumen wie Fichte oder Kiefer. Diese senken den pH-Wert des Bodens, was nicht alle Pflanzen mögen. Rasenschnitt ist ebenfalls ein gutes Mulchmaterial, sollte aber zuvor angetrocknet werden. Frischer Rasenschnitt fault schnell, wenn er zu dick aufgetragen wird. Eine dünne, regelmäßig erneuerte Schicht hingegen liefert reichlich Stickstoff und fördert das Bodenleben.

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Wie mulchst du richtig?
Wenn du eine Fläche mulchen möchtest, solltest du zuerst das Unkraut entfernen und den Boden leicht auflockern oder anrauen. Anschließend verteilst du das Mulchmaterial gleichmäßig in einer Schicht von mindestens fünf Zentimetern, besser sieben bis zehn. Da der Mulch im Laufe der Zeit verrottet, solltest du regelmäßig nachlegen. Je nach verwendetem Material und Standortbedingungen hält die Schicht unterschiedlich lange. Um die Zersetzung und damit die Nährstofffreisetzung zu fördern, kannst du Diabas Urgesteinsmehl als Rottebeschleuniger auf den Boden oder direkt auf den Mulch streuen oder mit dem Mulchmaterial vermischen. Du kannst das ganze Jahr über mulchen, sofern der Boden nicht zu kalt ist. Warte mit der ersten Mulchschicht, bis die Bodentemperatur gestiegen ist. Ansonst wirkt die Isolation durch den Mulch kontraproduktiv, da er den Boden an der Erwärmung hindert. Achte dabei besonders auf die richtige Feuchtigkeit des Materials. Rasenschnitt sollte wie erwähnt nur leicht feucht oder angetrocknet aufgebracht werden, da zu nasses Material schnell fault und unerwünschte Fäulnisprozesse in Gang setzen kann.
Für wen eignet sich anorganischer Mulch?
Anorganisches Mulchmaterial hat ebenfalls seinen Platz im Garten. Steine wie Schiefersplitt speichern tagsüber Wärme und geben sie nachts an die Umgebung ab, was vor allem in Staudenbeeten oder auf kargen Flächen Vorteile bringt. Gleichzeitig verhindern sie zuverlässig das Aufkommen von Unkraut. Da sie sich nicht zersetzen, müssen sie nicht erneuert werden. Allerdings tragen sie auch nichts zum Humusaufbau oder zur Nährstoffversorgung bei. Wenn es dir also vor allem um Pflegeleichtigkeit und Unkrautvermeidung geht, können solche Materialien eine gute Alternative sein – vor allem auf Zierflächen oder Wegen.
Welche Pflanzen vertragen welchen Mulch?
Nicht alle Pflanzen reagieren gleich auf Mulch. Rosen, Kräuter und viele Gemüsepflanzen mögen keinen Rindenmulch oder grobe Hackschnitzel. Diese Materialien sind eher für Moorbeetpflanzen wie Heidelbeeren, Hortensien, Farne oder Rhododendren geeignet, die saure Böden bevorzugen. Für Erdbeeren ist Stroh ein bewährtes Mulchmaterial, da es die Früchte trocken hält und so Fäulnis und Pilzbefall verhindert. Im Gemüsebeet bewähren sich Stroh und leicht angetrockneter Rasenschnitt, wobei du bei letzterem die Schicht regelmäßig erneuern solltest. Ziersträucher kannst du gut mit selbstgemachten Holzhäckseln mulchen, etwa aus eigenem Heckenschnitt. Diese sind feiner als gekaufte Hackschnitzel und sollten deshalb nicht zu dick aufgetragen werden, damit die Luftzufuhr im Boden erhalten bleibt.

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Was ist mit Stickstoffentzug?
Ein häufiges Problem beim Mulchen ist der sogenannte Stickstoffentzug. Materialien wie Rindenmulch, Holzhäcksel oder Stroh bestehen größtenteils aus Kohlenstoff (C), aber kaum aus Stickstoff (N). Mikroorganismen, die das Material zersetzen, benötigen Stickstoff für ihre Arbeit und entziehen ihn dann dem Boden, wenn er nicht im Mulchmaterial enthalten ist. Dadurch nehmen sie Stickstoff auf, der deinen Pflanzen dann fehlt. In der Folge kann es zu einem Mangel kommen, unter dem deine Pflanzen leiden. Um dem vorzubeugen, solltest du vor dem Mulchen organischen Stickstoffdünger ausbringen – zum Beispiel Hornspäne, Schafwolle oder gut abgelagerten Kompost.
Häufige Fehler beim Mulchen
Zu den häufigsten Fehlern beim Mulchen gehören die falsche Wahl des Materials für bestimmte Pflanzen, eine zu dicke oder zu feuchte Auflage sowie das Ausbleiben einer Nachdüngung bei stickstoffzehrenden Materialien. Auch wenn du die Mulchschicht nicht regelmäßig erneuerst, verliert sie mit der Zeit ihre schützende Wirkung. Besonders frischer Rasenschnitt ist problematisch, wenn er zu feucht und dick aufgetragen wird, denn darunter kann es faulen und schimmeln. Zusätzlich kann die Feuchtigkeit Schnecken anziehen.
Fazit
Wenn du auf das passende Material und eine sachgemäße Anwendung achtest, kannst du mit Mulch nicht nur Arbeit sparen, sondern deinem Garten dauerhaft etwas Gutes tun. Der Boden bleibt gesund, feucht und nährstoffreich – und deine Pflanzen danken es dir mit kräftigem Wachstum und stabiler Gesundheit.