In einigen Regionen Deutschlands sind Schottergärten aufgrund ihrer negativen Auswirkungen auf Umwelt und Mikroklima nicht mehr erlaubt und müssen teilweise sogar zurückgebaut werden. Baden-Württemberg beispielsweise hat ein Verbot für Schottergärten erlassen und auch in Nordrhein-Westfalen gibt es Bestrebungen, solche Gärten zu reduzieren.
Wenn du deinen Schottergarten umgestalten möchtest oder musst gibt es viele Alternativen. Einige davon sind sogar so pflegeleicht, dass du kaum mehr Arbeit darin investieren musst als in einen Schottergarten.
Mittlerer Pflegeaufwand
Staudenbeete
Optisch ansprechend und ökologisch nützlich sind Staudenbeete mit Blühpflanzen. Sie verschönern nicht nur rund ums Jahr deinen Garten, sondern dienen Bienen und anderen Insekten auch als Nahrungsquelle. Je nach Auswahl müssen Stauden in den heißen Sommermonaten gegossen werden und brauchen 1-2 Mal im Jahr einen Rückschnitt. Es gibt aber auch besonders pflegeleichte Stauden, mit denen du nicht viel Arbeit hast. Heidebeete sind vergleichsweise duldsam und auch Sukkulenten brauchen kaum deine Unterstützung. Erkundige dich im Zweifel in einer Gärtnerei, welche Pflanzen sich für ein pflegeleichtes Staudenbeet an deinem Standort eignen.

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Naturgarten
Noch ökologisch wertvoller sind Naturgärten. In ihnen finden sich hauptsächlich robuste heimische Pflanzen, die mit den klimatischen Gegebenheiten und Bodenbeschaffenheiten gut auskommen und deshalb wenig Pflege brauchen. Noch dazu verzichtet man beim naturnahen Gärtnern auf pflegeintensiven englischen Rasen und auch auf Gartenarbeit wie Laubharken, Unkrautjäten, Düngen und ähnliches. Mehr über die anfallende oder nicht anfallende Arbeit im Naturgarten erfährst du in unserem Blog. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass du vielen heimischen Tieren einen Lebensraum bietest und so die ökologische Vielfalt unterstützt.

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Rasenfläche
Der Klassiker in den meisten Gärten: Rasen. Der Schritt zurück von der Schotterfläche zum Rasen ist vor allem eine Option, wenn du nur eine kleine Fläche, z.B. im Vorgarten rückbauen willst. Je kleiner die Rasenfläche, desto geringer der Pflegeaufwand, denn dein Rasen will schließlich regelmäßig gemäht werden. Das macht diese Alternative zum Schottergarten zur pflegeintensivsten. Wer Rasen grundsätzlich gerne hat, sich aber die Arbeit beim Mähen sparen will, für den könnte sich die Anschaffung eines Mähroboters lohnen. Pass aber auf, dass der Roboter wirklich nur die Rasenfläche befahren darf und nicht unter Sträucher und Büsche mäht. Dort ziehen sich nämlich gern Igel und andere Tiere zurück und können durch den Mähroboter zu Schaden kommen. Großer Nachteil gegenüber den anderen Alternativen bleibt, dass Rasenflächen keine ökologische Vielfalt bieten.
Geringer Pflegeaufwand
Bodendecker
Nicht nur Staudenbeete können pflegeleicht besetzt werden. Eine Pflanzenart eignet sich besonders dafür, sich selbst überlassen zu werden: Bodendecker. Wie der Name schon sagt, bedecken diese Pflanzen mit ihrem Wuchs den Boden. Teilweise kann man sogar auf ihnen laufen.
Hier eine kleine Auswahl an Kandidaten für das Bodendecker-Beet:
- Teppichphlox (Phlox subulata)
- Polsterthymian (Thymus praecox)
- Efeu (Hedera helix)
- Steinbrech (Saxifraga)
- Blaukissen (Aubrieta)
- Sandkraut (Arenaria montana)
- Sternmoos (Sagina subulata)
- Immergrün (Vinca minor)
- Kriechender Günsel (Ajuga reptans)

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Achte bei der Auswahl darauf, dass die Bodendecker auch für deinen Standort geeignet sind, was Bodenart, Sonne und Wasserbedarf angeht.
Nicht nur die Bodendecker selbst brauchen kaum Pflege. Zusätzlich verhindern sie auch Unkrautbewuchs, schützen den Boden vor Austrocknung und bieten Insekten und anderen Tierchen einen Lebensraum.
Blumenwiese
Ebenfalls ein ökologisches Highlight sind Blumenwiesen. Sie werden meist mit Hilfe von speziellen Wildblumen-Mischungen ausgesät und sind sowohl für kleine als auch große Flächen geeignet. Die darin enthaltenen Pflanzen sind heimische Arten und kommen deshalb gut mit den Gegebenheiten vor Ort zurecht. Blumenwiesen werden in der Regel maximal 1-2 Mal im Jahr gemäht. Der Pflegeaufwand ist also extrem gering.

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Echter Steingarten
Eins vorweg: Schottergärten und Steingärten sind nicht dasselbe. Wenn wir im Folgenden von Steingärten sprechen, meinen wir ökologisch wertvolle Gärten auf Basis von unterschiedlich großen Steinen und dafür geeigneten Pflanzenarten, die ein alpine Landschaften nachbilden sollen. Falls in deiner Kommune erlaubt, kannst du mit einem echten Steingarten Lebensraum und Nahrung für Insekten und andere Tiere schaffen und gleichzeitig einzigartige Gebirgswelten im eigenen Garten erschaffen. Ob mediterran mit Kalksteinen, Lavendel, Salbei und Co., nordisch mit Diabas oder Granit, Heidekraut und kleinen Formgehölzen oder maritim mit Flusskies, Sandnelken und Gräsern. Richtig angelegt, bietet ein echter Steingarten großes Potential für die heimische Flora und Fauna. Worauf du bei der Anlage eines ökologischen Steingartens achten musst, liest du in unserem Blog.

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Der Rückbau deines Steingartens bietet dir die Chance, in deinem Garten neue Wege zu gehen. Und wer weiß: vielleicht macht dir ein bisschen Gärtnern ja Spaß und du gewinnst dadurch ein neues Hobby. Durch die Wahl der richtigen Pflanzen und Gestaltungselemente kannst du auf jeden Fall einen pflegeleichten und umweltfreundlichen Garten schaffen, der den aktuellen Vorschriften entspricht und gleichzeitig ein angenehmes Ambiente bietet.