So wirken Steinchen im Hühner-Magen
Wenn Hühner auf dem Boden Steinchen aufpicken, liegt das nicht daran, dass sie Hunger haben und nichts zu Fressen finden, sondern es ist ein natürliches Verhalten, dass ihrer Verdauung hilft.
Anders als wir Menschen und andere Säugetiere, haben Hühner und andere Vögel keine Zähne – sie können ihre Nahrung also nicht kauen. Stattdessen schlucken sie Körner, Samen und andere Futterbestandteile mehr oder weniger unzerkaut herunter. Diese landen zunächst im Kropf und dann im Muskelmagen. Dort kommt der clevere Trick mit den Picksteinchen ins Spiel: Hühner nehmen die kleinen Steinchen auf, die sich im Magen ansammeln. Diese Steine wirken dort wie eine Art Mahlwerk. Durch kräftige Muskelbewegungen des Magens wird die Nahrung zwischen den Steinen zerquetscht und zerkleinert.
Ohne die Magensteine könnte das Huhn seine Nahrung nicht richtig verwerten. Viele Nährstoffe würden ungenutzt wieder ausgeschieden werden. Gerade bei der Fütterung mit ganzen Körnern oder bei Freilandhaltung ist es daher wichtig, den Hühnern Zugang zu kleinen, harten Steinchen zu geben – meist in Form von speziellem Magenkies oder Grit aus dem Fachhandel.

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Welcher Grit ist der richtige für Hühner?
Grit ist eine andere Bezeichnung für Magensteinchen. Es gibt Grit-Mischungen aus Quarzkies, Kalkstein und anderen Gesteinsarten, die speziell auf die Bedürfnisse von Hühnern abgestimmt sind. Achte bei der Auswahl auf folgende Punkte:
- Korngröße: Grit gibt es in verschiedenen Größen. Je nach Geflügelart und Alter kannst du so die passende Steingröße für deine Tiere auswählen. Für Küken, Wachteln, Wellensittiche und kleine Vögel sind feine Körnungen ausreichend. Hühner, Legehennen, Tauben, Fasane, Enten und Gänse und Puten mögen Steine in mittlerer Korngröße. Für alles übrige Großgeflügel, größere Gänse- und Putenarten dürfen es ruhig schon etwas größere Steine sein.
- Material: Quarzkiesel dienen rein der Vermahlung des Mageninhalts. Willst du mit den Magensteinchen auch die Eierschalenbildung unterstützen, ist Futterkalk aus ungebranntem Kalkstein oder Muschelschalen das richtige für dich. Es gibt auch mineralische Sandbadmischungen wie Hüfisan® Geflügeleinstreu, die kleine Steinchen enthalten, die während des Sandbadens gern mit aufgepickt werden. So schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe.
Wie wird Grit richtig angeboten?
Damit deine Tiere selbst entscheiden können, wie viel sie brauchen, sollte der Grit frei verfügbar sein. Du kannst ihn in einer Schale an einer wettergeschützten Stelle in Auslauf oder Stall anbieten. Mische ihn nicht mit dem normalen Futter! Hühner nehmen instinktiv nur so viel auf, wie sie für die Verdauung brauchen. Diese Menge steht nicht im gleichen Verhältnis zum Futter, weshalb beide nicht gemischt werden sollten.
Tipp: Biete vor allem im Winter Grit an. Dann sind die Steinchen im Auslauf vom Schnee bedeckt und deine Tiere können sie nicht aufnehmen. Es ist deshalb essenziell, ergänzend Magenkies anzubieten. Zusätzlich beschäftigt das Picken deine Tiere und hilft ihnen dabei, Spannungen abzubauen.

Fazit
Magensteine sich für Hühner lebenswichtig. Sie übernehmen das, was bei uns die Zähne machen – sie helfen bei der Zerkleinerung des Futters im Magen. Wer seinen Hühnern, Wachteln, Tauben, Puten oder anderem Geflügel etwas Gutes tun will, sorgt also dafür, dass immer ausreichend Grit zum Picken zur Verfügung steht.