In vielen Fällen ist Unkrautvlies das Mittel der Wahl, wenn es darum geht, Flächen frei von ungewünschtem Bewuchs zu halten – zum Beispiel bei Kieswegen, Terrassenflächen oder Sitzecken. Unkrautvlies hat jedoch nicht nur Vorteile, sondern auch einige Nachteile, die Gärtner von seiner Verwendung zurückschrecken lassen. In Gemüsebeeten, Staudenbeeten oder anderen Zierpflanzungen gibt es Alternativen zu Unkrautvlies oder Unkrautfolie, die dir nicht nur Arbeit abnehmen, sondern dir deinen Garten auch in einem neuen Licht zeigen.
Aber eines vorab: Auch Unkrautvlies ist kein Allheilmittel gegen Unkraut. Nicht zu Unrecht sagt man "Unkraut vergeht nicht", denn die unerwünschten Pflänzchen wirst du auch mit Vlies und Folie nicht vollends los. Unkrautvlies und seine Alternativen können Unkrautbewuchs also bestenfalls zu großem Teil eindämmen, niemals aber komplett verhindern. Das ein oder andere Pflänzchen bahnt sich immer seinen Weg in dein Beet oder auf deinen Weg.
Schichtdicke von Kies und Splitt erhöhen
Soll Unkrautbewuchs auf einer Kies- oder Splittfläche, z.B. auf Gartenwegen oder Sitzflächen, gehemmt werden, kannst du ganz einfach die Schichtdicke der Natursteine erhöhen. Wenige Zentimeter mehr Gestein über dem Erdboden erschweren es Unkräutern schon deutlich, sich einen Weg durch die Steine zu bahnen. Zumal immer weniger Licht bis zum Erdreich durchdringt, je mehr Kies oder Splitt darauf liegt. Das Wachstum des Unkrauts wird so zusätzlich vermindert.
Beet mulchen
Ähnlich funktioniert es mit Mulch. Lege freie Bereiche in Beeten mit Rindenmulch oder Strohmulch aus, um Unkraut einzudämmen. Denn ähnlich wie bei den Ziersteinen nimmt der Mulch dem Boden darunter das Sonnenlicht und erschwert so die Keimung und das Wachstum von Unkraut. Tipp für moderne Gärten: Auch Schiefersplitt kann als Mulchmaterial in Zierbeeten genutzt werden. Er speichert zusätzlich Wärme und gibt sie nachts an die Pflanzen ab.
Bodendecker pflanzen
Ein besonders einfacher Trick gegen Unkraut, der deine Beete noch schöner macht, lautet: Leerstellen vermeiden. Nimm in deinen Staudenbeeten dichte Bepflanzungen vor. Höhere Stauden werden gepaart mit niedrigeren Stauden gesetzt und im Idealfall mit Bodendeckern unterpflanzt. Die Bodendecker wachsen in die Zwischenräume zwischen den Zierstauden und lassen Unkraut gar keinen Platz mehr, um zu wachsen. Denn wo keine freien Stellen, da kein Unkraut. Beliebte pflegeleichte Bodendecker sind zum Beispiel Seifenkraut, Polsterphlox, Wollziest, Polsterthymian, Kleines Immergrün, Fetthenne oder Hornkraut, um nur einige wenige zu nennen.
Unkräuter kennen und schätzen lernen
Dieser Tipp ist ganz anderer Art. Anstatt alle Unkräuter zu verteufeln, lerne die Pflänzchen kennen und mache sie dir zu Nutze. Denn viele vermeintliche "Unkräuter" sind einfach nur heimische Pflanzen, die man für Salate, Suppen, Pflanzenjauchen oder andere Zwecke nutzen kann. Bestes Beispiel ist der Giersch. Gehasst von vielen Gartenbesitzern, weil er sich rasch und großflächig ausbreitet, kann Giersch auch geerntet und im Salat verwendet werden. Brennnessel, Löwenzahn, Breit- und Spitzwegerich, Vogelmiere, Franzosenkraut, Gundermann und Knoblauchsrauke sind weitere bekannte "Unkräuter", die man gut und gern aufs Butterbrot oder in den Salat packen kann. Das ist lecker, gesund und erspart dir den Kampf gegen die nützlichen Pflanzen. Hier stellen wir dir 13 essbare Unkräuter im Detail vor.
Meditatives Jäten!
Der vorherige Tipp lässt sich noch steigern. Nutze dein Unkraut nicht nur, sondern gewinne es lieb. Klingt komisch? Mache dir die japanische Philosophie zu Eigen, die Gartenarbeit als eine Art meditative Tätigkeit ansieht. Schalte während des Unkrautjätens ab und konzentriere dich voll und ganz auf die momentane Arbeit. Sieh das Jäten nicht als lästige Pflicht, sondern begrüße die Zeit zum Abschalten oder zum Gedanken treiben lassen. Wem das dann doch einen Schritt zu weit geht, der kann die Zeit zumindest nutzen, um ein Hörbuch zu hören ;)