Um einen Hang stabil zu befestigen, sind Trockenmauern eine günstige Methode. Egal ob aus rechteckig behauenen Mauersteinen oder großen Bruchsteinen, Trockenmauern können mit etwas Geschick einfach selbst gebaut werden. In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen wir dir, wie du eine Trockenmauer aus Wasserbausteinen selbst bauen kannst: zum selbst nachlesen oder als Video-Anleitung!
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Schritt-für-Schritt-Anleitung lesen
Werkzeug-Checkliste:
- Schubkarre oder Minidumper
- Maurerschnur
- Spaten
- Schaufel
- Handstampfer oder Rüttelplatte
- Meter oder Maßband
- Wasserwaage
- Laterneneisen oder Pflöcke
- Fäustel oder Vorschlaghammer
Material-Checkliste:
- Frostschutz-Schotter
- Wasserbausteine
- Splitt oder Kies
- Erde
- Pflanzen
1. Mauer abstecken und messen
Um die benötigte Materialmenge berechnen zu können, steckst du die Eckpunkte deiner Mauer mit den Laterneneisen ab. Binde ein Ende der Maurerschnur an das Laterneneisen und ziehe eine Linie bis zur Referenzfläche, also zu der Fläche, die die finale Höhe der Mauer angeben soll.
Möchtest du das Gelände oberhalb der Trockenmauer eben aufschütten, muss die gespannte Maurerschnur in Waage gebracht werden. Dazu hältst du eine Wasserwaage an die Schnur und schiebst das verknotete Ende der Schnur so am Laterneneisen auf oder ab, bis die Libelle auf der Wasserwaage fast mittig ist. Warum fast mittig? Ein kleines Gefälle muss die Fläche behalten, damit Regenwasser nach vorne auf die Mauer zu fließt und nicht nach hinten Richtung Haus.
Anhand der Eckpunkte misst du jetzt die Breite und Höhe der geplanten Mauer. Die Tiefe ergibt sich aus den verwendeten Steinen. Im Fall der großen Diabas Wasserbausteine, die wir verwenden werden, wird die Mauer ca. 0,5 m tief sein. Aus den Maßen für Breite, Höhe und Tiefe errechnest du jetzt die Kubikmeter, die deine Mauer einnehmen wird. Mit diesem Wert kannst du nun den Mengenbedarf ermitteln. Da er sich von Gestein zu Gestein unterscheidet, zieh am besten deinen Baustoffhändler zu Rate. Bei den Diabas Wasserbausteinen kannst du mit ca. 2 t/m³ rechnen. Nimm im Zweifelsfall lieber etwas mehr Material, damit du beim Bau der Mauer genug Auswahl an Steinen hast. Denn das Setzen der unregelmäßigen Bruchsteine ist ein bisschen wie Puzzeln. Nicht jeder Stein kann an jede Stelle gesetzt werden.
2. Fundament bauen
Damit die Mauer nicht nach unten absackt, wenn sich durch das Gewicht der Steine das Erdreich setzt, braucht die Mauer ein stabiles Fundament. Die Grube dafür sollte, je nach Höhe der Mauer, etwa 30-50 cm tief sein. Bei der Breite gilt folgende Fausformel: die Breite des Fundaments sollte ungefähr 1/3 der Höhe der Mauer entsprechen. Zusätzlich werden zur offenen Seite der Mauer noch 10 cm addiert.
Stecke den Graben ab, steche die Ränder sauber mit dem Spaten ab und grabe ihn mit der Schaufel aus. Den Erdaushub kannst du später zum Auffüllen der Fläche oberhalb der Mauer verwenden.
Fülle jetzt Frostschutz-Schotter in den Graben ein und verteile ihn. Zur Verarbeitung mit kleinen Rüttelplatten oder Handstampfern empfehlen wir Frostschutz in der Körnung 0-32 mm. Anschließend verdichtest du den Frostschutz. Wenn du mit einem Handstampfer arbeitest, arbeite in mehreren Lagen, bis der Graben bis ca. 10 cm unterhalb des Geländeniveaus gefüllt ist.
3. Steine setzen und hinterfüttern
Nun geht es an das Setzen der Steine. Je nach Größe der Steine solltest du mit zwei Personen arbeiten oder einen Minibagger einsetzen.
Setze die erste Reihe direkt auf das Fundament. Damit der Stein gut liegt, kann es hilfreich sein, ihn mit dem Vorschlaghammer ein wenig festzuklopfen.
Hinterfütter die Mauer nach jeder Reihe mit Splitt oder Kies. Hierfür eignet sich Splitt oder Kies bis 16 mm Körnung. Leicht zu verarbeiten ist beispielsweise Diabas Splitt in der Körnung 11-16 mm oder Isarkies in der Körnung 8-16 mm. Die Splitt- oder Kiesschicht dient der Drainage. So kann Regenwasser hinter der Mauer abfließen und staut sich nicht auf der aufgeschütteten Fläche. Wenn es auf deinem Grundstück Probleme mit Staunässe gibt, kannst du ganz unten hinter der Mauer zusätzlich ein Drainagerohr einbringen und das Wasser ableiten.
Damit sich die Steine der Mauer gegen die Böschung lehnen und nicht nach vorn kippen, sollte die Mauer eine Neigung von ca. 10 % haben. Setze die nächste Reihe also leicht nach hinten versetzt. Je nachdem wie hoch die Mauer wird, kann es für die Stabilität außerdem sinnvoll sein, Erdanker zu setzen, die die Mauer mit dem dahinter liegenden Erdreich verbinden. Wenn du mit länglichen Steinen arbeitest, kannst du in regelmäßigen Abständen einen Stein so drehen, dass die lange Seite ins Erdreich zeigt. So wird der Stein zum Verbinder.
So baust du nun, im Wechsel von Steine-Setzen und Hinterfüttern, Reihe für Reihe weiter, bis die finale Höhe deiner Mauer erreicht ist.
4. Gelände auffüllen und Mauer bepflanzen
Jetzt wo die Mauer steht, füllst du das Gelände oberhalb der Mauer mit Erde auf, bis du eine plane Fläche erreicht hast. Auf der Fläche kannst du nun Rasen ansähen, Staudenbeete anlegen oder sonstige Bepflanzungen vornehmen.
Damit die Trockenmauer möglichst lebendig wird und auch den heimischen Insekten etwas Gutes tut, kannst du die großen Lücken zwischen den Steinen bepflanzen. Hierzu eignen sich Haus- und Dachwurz, Steinrose, Polsterthymian, Glockenblume, Mauerfarn, Polsterphlox, Heidenelke und viele andere Steingartenpflanzen.
Fertig ist die Trockenmauer aus Wasserbausteinen!