Gartenstile - Der Naturgarten

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Naturgärten erleben ein Revival. Immer mehr Menschen entscheiden sich bei der Gartenanlage für ein naturnahes Gartenkonzept. Die Gründe dafür sind vielfältig: geringerer Pflegeaufwand, ökologischer Nutzen, Förderung der Biodiversität, Verbundenheit mit der Natur.

Der Naturgarten, auch naturnaher Garten oder Wildgarten genannt, ist anders als alle anderen Gartenstile. Denn er widerspricht dem eigentlichen Sinne von Gärtnern und Design komplett. Um zu verstehen, wie Naturgarten funktioniert, muss der Gärtner sich von vielen eingefahrenen Verhaltensweisen verabschieden und sein Verständnis von Garten neu denken.

Wie funktioniert ein Naturgarten?

Wer Naturgärtner werden will, muss seine bisherigen Gewohnheiten bei der Gartenarbeit über Bord werfen. Naturgarten muss anders gedacht werden.

Wichtig sind vor allem zwei Aspekte. Erstens bedarf es einiger Geduld. Einen Naturgarten legt man nicht einfach fertig an und kümmert sich dann nur noch um die Pflege. Der Naturgarten strebt ein ökologisches Gleichgewicht im Mikrokosmos Garten an, das sich perfekt an das Umfeld des Standortes anpasst. Es dauert eine Weile, bis sich so ein Gleichgewicht einstellt. Wenn das aber geschehen ist, ist der Pflegeaufwand des Gartens gering. 

Zweitens sollte sich der Naturgärtner vom menschlichen Ordnungssinn verabschieden. Denn Natur räumt nun mal nicht auf. Gestehe deinem Garten eine gewisse Dynamik zu. Kein Naturgarten bleibt so, wie er angelegt wurde. Pflanzen sähen sich selbst aus, und das oft an neuen Stellen, während manche Pflanzen ganz verschwinden und andere dominieren. Der Naturgarten ist stetig im Wandel und passt sich an die natürlichen Gegebenheiten an.

Verzichte also auf’s "aufräumen" des Gartens. Ungemähte Wiesen sind im Naturgarten völlig okay. Sie dienen schließlich auch als Lebensraum für etliche Tierarten. Den Vergleich mit Nachbars englischem Rasen solltest du im Naturgarten also nicht anstreben.

 

Totholz in ungezählter Blumenwiese

Foto von David_Seifert / pixabay.com

 

Einen letzten Punkt sollte der Naturgärtner beachten. Synthetische Düngemittel und Pflanzenschutzmittel haben im Naturgarten nichts verloren, ebenso wenig invasive technische Hilfsmittel wie Laubbläser, Laubsauger und Mähroboter.

Pflanzen für den Naturgarten

Die Pflanzenauswahl für den naturnahen Garten hängt primär vom Standort ab. Ein Naturgarten unterscheidet sich je nach geografischer Lage. Im Allgäu wird der Naturgarten andere Pflanzen beherbergen, als im hohen Norden. Damit sich ein Gleichgewicht im Naturgarten einstellen kann, ist es entscheidend, die örtliche Flora und Fauna im Auge zu haben. Wählt man zu exotische Pflanzenarten, werden diese mit den Böden, dem Niederschlagsangebot oder den Temperaturen kaum ohne intensive Pflege zurechtkommen und ohne Zutun des Gärtners nicht überleben. Achte also auf deine Standortgegebenheiten (Sonne, Schatten, Niederschlagshäufigkeit, Bodenbeschaffenheit, Klima) und wähle hauptsächlich heimische Pflanzen.

Ganz muss man aber dennoch nicht auf Gewächse verzichten, die bei uns nicht heimisch vorkommen. Solange die Pflanzen mit den örtlichen Gegebenheiten ohne Pflege zurechtkommen, wie zum Beispiel der Lavendel oder einige Fliederarten, dürfen sie auch gerne eingesetzt werden.

In jedem Fall sollten alle Pflanzen ökologischen Wert besitzen, also als Lebensraum und Nahrungsquelle für Tiere dienen. Weitläufige Rasenflächen sind dazu nicht ideal, da diese Monokulturen kaum Nahrungsgrundlage für Insekten bieten.

Gewählt werden am besten heimische Pflanzen, mit hohem ökologischem Wert, zum Beispiel blühende Pflanzen als Nektarquellen für Insekten. Nur wenn die Pflanzenauswahl stimmt, können sich Tiere ansiedeln.

Verzichten Sie auf Züchtungen mit gefüllten Blüten. Bei diesen Pflanzen wurden die nützlichen Staubblätter weggezüchtet und durch optisch schöne aber ökologisch nutzlose Blütenblätter ersetzt.

Der Naturgarten sollte vielfältig angelegt werden. Wähle nicht nur eine Handvoll Pflanzen aus, sondern viele verschiedene. Auch verschiedene Zonen sollten nicht fehlen. Neben Wiesen und Staudenbeeten, sollten im Idealfall auch Hecken und Bäume nicht fehlen, da diese Vögeln, Igeln und Co. als Lebensraum dienen.

Pflanzen, die in unseren Gefilden heimisch sind und sich gut für den Naturgarten eignen, sind zum Beispiel Natternkopf, gelbe Skarbiose, hoher Ehrenpreis, große Sterndolde, Kartäusernelke, Malve und Wiesenstorchschnabel.

Muskatellersalbei, Ysop, Fenchel, Thymian und Blutampfer sind Kräuter, die auch ohne Pflege gut klarkommen.

An Hecken und Sträuchern sind Dirndlstrauch, Haselnuss, Felsenbirne, Heckenrose, Liguster, Strauchefeu, heimischer Schneeball, Eberesche und Palmkätzchen eine gute Wahl. Beachte trotzdem die Anforderungen dieser Pflanzen an den Standort. Eventuell passen nicht alle der genannten Arten zu deinem Garten.

Blumenwiesen

Wenn man Naturgarten hört, denkt man sofort an ausschweifende Wiesen mit blühenden Wildblumen über denen es nur so summt und brummt. Tatsächlich sind Blumenwiesen im Naturgarten einfache und pflegeleichte Flächen, die eine enorme ökologische Vielfalt bieten. Blumenwiesen bieten Bienen, Schmetterlingen, Hummeln, Schwebfliegen, aber auch Kleinstnagern wie der Haselmaus einen Lebensraum.

Im Handel gibt es zahlreiche Saatgutmischungen für Blumenwiesen. Achte darauf, für welche Böden und Standorte die Mischungen empfohlen werden. Blumenwiesen machen nur in den ersten ein bis zwei Jahren nach Ansaht Arbeit. In der Aussaht Phase müssen die Wiesen gegossen werden, damit das Saatgut keimt. Danach sind Blumenwiesen sehr pflegeleicht. Sie müssen sehr selten gemäht werden und wachsen in der Regel jedes Jahr neu nach, da sich die Pflanzen selbst neu aussähen.

 

Blumenwiese

Foto von Couleur / pixabay.com

 

Lebensräume schaffen

Im Naturgarten soll nicht nur die Flora der heimischen Umgebung angepasst sein, sondern es ist auch erklärtes Ziel des Naturgärtners, dass sich heimische Tiere ansiedeln. Denn ein intaktes Ökosystem funktioniert nur mit einem Zusammenspiel von Flora und Fauna.

Da unterschiedliche Tierarten unterschiedliche Ansprüche haben, ist es ratsam, mehrere Bereiche anzulegen, die als Lebensraum dienen können. Zu Beginn kann man Insektenhotels einsetzen. Wenn nach den ersten Jahren aber genug andere Nisthilfen - Totholzhäufen, abgestorbene Pflanzenteile, Laubhäufen - vorhanden sind, braucht es das eigentlich nicht mehr. Solltest du einmal einen Baum im Garten fällen, lass den Stumpf einfach stehen. Du wirst schnell merken, dass sich zahlreiche Insekten darin ansiedeln. Alternativ zum Insektenhotel kannst du auch in alte Baumstämme und Holzstücke verschieden große Löcher bohren, die zum Beispiel Wildbienen als Nistplatz dienen.

 

Nistmöglichkeiten für Insekten

© alexandersw / stock.adobe.com

 

Für Reptilien sind Trockenmauern oder Steinhäufen ideale Verstecke. Diese können gut mit Kiesbeeten kombiniert werden, in denen wiederum Pflanzen für trockene Böden Platz finden.

Vor allem wer in seinem Naturgarten ein Gemüsebeet integrieren will, ist mit einem Komposthaufen gut bedient. Im Garten fallen immer wieder Pflanzenteile an, die Sie im Kompost in wertvolle Erde verwandeln können. Bauen Sie den Kompost am besten so, dass er an den Seiten nicht ganz verschlossen ist. Metallgitterwände mit großen Maschen oder Holzlatten mit etwas Abstand zu einander sind ideal. Dann siedeln sich vielleicht auch bei dir bald Blindschleichen an. Denn durch die Wärme, die die Verrottung des Komposts erzeugt, halten sich die wechselwarmen Echsen gern dort auf.

Wasserstellen anbieten

Wenn man den nötigen Platz dafür hat, ist ein Gartenteich im Naturgarten immer gern gesehen. Zugunsten von Insekten und Amphibien sollten dort jedoch keine Fische eingesetzt werden. Damit der Teich auch nicht zum Risiko für Säugetiere wird, sollte er einige flach auslaufende Stellen haben oder ein Holzbrett oder Ast ins Wasser ragen. So können hineingefallene Igel oder andere Tiere sicher wieder herauskrabbeln.

Wer keinen Platz für einen Teich hat, sollte zumindest eine Vogeltränke und eine Bienentränke integrieren. Lege einige Steine und Ästchen in einen Blumenuntersetzer oder eine Schale und fülle diese mit Wasser, damit Bienen und andere Insekten im Insektenbad ihren Durst stillen können.

 

Trinkende Bienen in Bienentränke

Foto von onkelramirez1 / pixabay.com

 

Dekoration

Auch der Naturgarten dient nicht nur der ökologischen Vielfalt, sondern letzten Endes auch dem Menschen. Lege also gern Sitzecken an. Besonders unter Bäumen ist der natürliche Schattenwurf im Sommer herrlich.

Als Abgrenzungen eignen sich Zäune oder Mauern aus unbehandeltem Holz oder Naturstein. Staketenzäune und Trockenmauern passen sich perfekt in den natürlichen Bewuchs des Gartens ein. Elemente aus Beton, Kunststoff oder Glas hingegen wirken im Naturgarten eher wie Fremdkörper und sollten vermieden werden.

 

Staketenzaun in Blumenwiese

Foto von David_Seifert / pixabay.com

 

Auch auf künstliche Beleuchtung, die die ganze Nacht durch brennt sollte weitestgehend verzichtet werden. Verwende solange du abends im Garten sitzen lieber Kerzen oder Öllampen. Die sind stimmungsvoller und stören die nachtaktiven Gartenbewohner nicht.

 

Auch wenn es so klingt, für den Naturgarten braucht man kein Fußballfeld großes Grundstück. Schon in kleinen Gärten und sogar auf dem Balkon kann man im Rahmen seiner Möglichkeiten naturnah gärtnern. Wie viel Pflege der Naturgarten braucht, zeigen wir dir übrigens ebenfalls in unserem Blog.

Wer also bereit ist, sein Verständnis von Garten und Gartenpflege grundlegend auf den Kopf zu stellen, der ist mit dem Naturgarten gut beraten und wird viel Freude an der Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt haben.

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