Hühner im Garten halten: Das musst du beachten

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Selbst Hühner im Garten zu halten ist ein Wunsch, den sich immer mehr Menschen erfüllen. Ob einen der Traum von der Selbstversorgung antreibt oder einem wichtig ist genau zu wissen, unter welchen Bedingungen das Frühstücksei entstanden ist, das man genießt – über einige Dinge sollte man sich als privater Hühnerhalter Gedanken machen.

Darf man im Garten Hühner halten?

Die wichtigste Frage zuerst: Darf man überhaupt Hühner im Garten halten? Als Mieter sollte man unbedingt beim Vermieter anfragen, ob er die Haltung von Hühnern im Garten gestattet. Als Hausbesitzer in einem Wohngebiet hat man es etwas leichter, denn grundsätzlich darf man Kleintiere, wie eben auch Hühner, im Garten halten. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann im Vorfeld bei seiner Gemeindeverwaltung anfragen, ob es zusätzliche Einschränkungen an seinem Wohnort Gebiet gibt. Um jedoch Ärger mit den Nachbarn zu vermeiden, die sich durch Geräuschkulisse und Geruch gestört fühlen könnten, sollte man vorher das Gespräch suchen. Wer Pächter eines Kleingartens ist, hat oft Pech, denn in den meisten Vereinsordnungen ist die Haltung von Geflügel im Kleingarten verboten.

Müssen Hühner angemeldet werden?

Auch für private Halter gilt die Meldepflicht beim zuständigen Veterinäramt und der Tierseuchenkasse. Die Meldung deiner Tiere muss einmal jährlich erneuert werden und verursacht nur geringe Kosten. Sie ist nicht nur verpflichtend sondern auch wichtig, damit im Seuchenfall (z.B. bei Geflügelpest oder Vogelgrippe) schnell reagiert werden kann.

Eine weitere Pflicht, die Hühnerhaltern auferlegt wird, ist die regelmäßige Impfung gegen die sogenannte Newcastle Disease, auch "Atypische Geflügelpest" genannt. Die Gabe des Impfstoffs erfolgt meist über das Trinkwasser und muss alle sechs Wochen wiederholt werden.

Baugenehmigung für Hühnerstall?

Will man für den Hühnerstall ein festes Gebäude errichten, z.B. ein Gartenhaus umbauen oder einen Stall mit Fundament bauen, dann braucht man je nach Bebauungsordnung, Größe des Stalls und Abstand zu den Nachbarn eine Baugenehmigung. Mobile Ställe sind vielerorts genehmigungsfrei. Was die Bauordnung an deinem Zuhause in diesem Punkt vorgibt, erfragst du am besten beim zuständigen Bauamt. Ein weiterer Vorteil mobiler Hühnerställe ist die Schonung des Bodens. Denn den fahrbaren Stall kannst du im Garten so verrücken, dass die Hühner den Bereich um den Stall nicht völlig kahl fressen und scharren. Ist eine Fläche "abgegrast" ziehst du den Stall einfach um, damit sich der Boden erholen kann. Das finden auch deine Hühner gut, denn sie brauchen außer dem regulären Futter auch Grünfutter, dass sie auf deiner Wiese und in deinem Garten aufpicken. Sowohl mobile Ställe als auch feststehende gibt es fertig zu kaufen. Du kannst aber auch ein kleines Gartenhaus oder einen Bauwagen zum Hühnerstall umfunktionieren.

Bunter Hühnerställe im Garten

© Peter Klampfer / shutterstock.com

Wie viele Hühner brauche ich?

Hühner sind soziale, gesellige Tiere. Deshalb sollte man immer mindestens 3-4 Hühner zusammen halten. Wie viele Tiere es sein sollen kommt zum einen auf den eigenen Bedarf an Eiern an und zum anderen auf das Budget. Denn eine größere Hühnerschar bedeutet höhere Kosten für Futter, Tierarzt, Stall und Ausstattung. Bei einem "normalen" Eierbedarf rechnet man mit 2-6 Hühnern pro Familie.

Für die private Hühnerhaltung gibt es zwar keine klare Obergrenze an Hühnern, die man halten darf, anhand verschiedener Gerichtsurteile der letzten Jahre kann man aber davon ausgehen, dass bis zu 20 Tiere im privaten Raum noch als angemessen gelten.

Welche Hühnerrasse wähle ich?

Für Anfänger eignen sich meist sogenannte Hybridrassen. Sie sind in der Haltung einfacher und legen eine angemessene Menge Eier, haben allerdings meist keinen Bruttrieb mehr. Wer schon ein wenig fortgeschritten ist, kann auf Rassen umsteigen, die noch brüten und (falls Hahn vorhanden) so selbst züchten. Es gibt weit über 100 Hühnerarten in Deutschland. Viele der ursprünglicheren „alten“ Rassen sind mittlerweile leider vom Aussterben bedroht. Diese alten Rassen sind nicht so stark auf Legeleistung oder Fleischaufbau hin gezüchtet. Sie sind jedoch robust, oft optisch interessanter und sind dank erhaltenem Bruttrieb für die Naturbrut, also die Nachzucht ohne Brutmaschine, geeignet.

Auch sollte man sich überlegen, was man sich von der Hühnerhaltung erwartet. Will man sich mit Eiern selbstversorgen? Soll auch mal ein Tier geschlachtet werden? Oder möchte man die Tiere eher als Haustiere und Gartenpfleger halten? Im letzten Fall wären auch diverse Zierhuhnarten geeignet oder solche, die besonders zahm sind.

Du kannst übrigens auch mehrere Hühnerrassen zusammen halten. Dabei ist bloß wichtig, dass sich die Rassen in Charakter und Größe nicht zu stark unterscheiden.

Hellbraunes Huhn sitzt in einer Wiese

© MVolodymyr / shutterstock.com

Wo kann ich Hühner kaufen?

Ist die Entscheidung für die Anschaffung von Hühnern gefallen, wendest du dich am besten an den örtlichen Kleintier- oder Geflügelzuchtverein. Diese Vereine können nicht nur gute Züchter vermitteln, sondern geben auch häufig Tiere ab, die sich nicht für die Zucht eignen. Außerdem profitiert man als Mitglied im Verein von der Expertise in der Hühnerhaltung, die bei Problemen schnell helfen kann.

Kommt es einem mehr auf die Tierhaltung als auf die Selbstversorgung mit Eiern und Fleisch an, kann man sich an Vereine wenden, die Hühner aus der industriellen Geflügelhaltung vor dem Schlachthof gerettet haben. Lässt die Legeleistung bei diesen Hybridrassen nach nur ca. 16-17 Monaten nach, werden sie meist ausrangiert. Wer den Tieren in ihrer "Rente" trotzdem ein schönes Zuhause bieten will, kann sich dort Hühner vermitteln lassen. Diese legen für den privaten Bereich immer noch ausreichend Eier, haben aber höhere Ansprüche an Futter und Eingewöhnung.

Brauche ich einen Hahn?

Nötig ist ein Hahn für die private Hühnerhaltung nicht. Vor allem in Wohngebieten macht man sich mit dem männlichen Stallbewohner auch nicht unbedingt Freunde unter den Nachbarn, wenn dieser in aller Herrgottsfrüh zu krähen beginnt. Grundsätzlich legen Hennen auch ohne Hahn regelmäßig Eier. Einen Hahn zu halten hat jedoch einige Vorteile: Der Hahn sorgt im Gefüge der Hühnerherde für Harmonie, indem er Hackereien und andere Streitigkeiten unter den Hennen schlichtet. Außerdem bewacht und beschützt der Hahn die Hennen, was zum Schutz vor Raubvögeln von Vorteil sein kann. Letztlich ist die Nachzucht ohne den Zukauf von befruchteten Eiern nun mal nur mit Hahn möglich. Wer also in puncto Geflügel völlig autark agieren will, kommt um die Anschaffung eines Hahns gar nicht herum.

Hahn und Huhn auf Wiese

Foto von klimkin / pixabay.com

Wie viel Platz für Stall und Auslauf?

Für die gewerbliche Hühnerhaltung gibt es strenge Regeln, was den Platzbedarf pro Tier angeht. Hühnern in Freilaufhaltung müssen z.B. mindestens 4 m2 pro Tier zur Verfügung stellen. Bei der privaten Haltung gibt es keine festen Regeln, jedoch Empfehlungen von Tierschutzvereinen und Haltern.

Den Tieren und deinem Garten zuliebe solltest du genug Platz für Stall und Auslauf einplanen. Im Grünauslauf solltest du pro Huhn mit ca. 30-50 m2 rechnen. Das minimiert das Risiko, dass deine Tiere Bereiche im Garten komplett kahl fressen und scharren. Grundsätzlich gilt aber, je mehr Platz, desto besser. Bei der Gehegehaltung (in der vollumzäunten Volliere) sollten 10-15 m2 pro Tier eingehalten werden.

Für den Stall werden in der privaten Hühnerhaltung maximal drei Hühner pro Quadratmeter gerechnet - bei Zwerghühnern ein wenig mehr. Jedoch sollte der Stall mindestens 2,5 m2 Grundfläche haben. Auch hier freuen sich die Tiere über mehr Platz. In einem größeren Stall fällt dir die Stallreinigung außerdem leichter und es ist ausreichend Platz vorhanden, um Futter und Trinkgelegenheiten aufzustellen. Gleichzeitig sollte der Stall aber nicht zu groß sein. Denn im Winter müssen die Tiere im Stall eine gewissen Grundwärme vorfinden, die sich in einem kleineren Stall leichter aufrechterhalten lässt.

Schutz vor Räubern und Parasiten

Damit deine Hühner nicht den heimischen Beutegreifern zum Opfer fallen, musst du einige Schutzmaßnahmen ergreifen.

Hühnerzaun

Bei flugträgen Hühnerrassen ist eine Zaunhöhe um Gehege und Auslauf von mindestens 1,2 m schon ausreichend. Bei flugfreudigen Rassen sollten es mindestens 1,8 m, besser aber 2,5 m sein. Damit sich Füchse und Marder nicht unter dem Zaun durchbuddeln können, muss der Zaun mindestens 40 cm tief in den Boden hineinragen. Gibt es in der Gegend viele Marder und Füchse, kann ein elektrischer Weidezaun, der am Gehegezaun angebracht wird, helfen.

Schutz vor Greifvögeln

Gegen Greifvögel wie den Habicht hilft es, ein Netz über dem gesamten Hühnerauslauf zu befestigen. Da das vor allem in großen Ausläufen oder wenn deine Hühner frei im Garten laufen dürfen, schwierig bis unmöglich ist, hilft die Anschaffung eines guten Hahns, der Wache hält und die Hühner vor Greifvögeln warnt. Deshalb sollte es auch einen Unterschlupf im Gehege geben, in den sich die Tiere vor Angriffen aus der Luft schützen können.

Parasitenschutz

Doch nicht nur vor Beutegreifern müssen deine Hühner geschützt werden. Auch Parasiten können deinen Tieren das Leben schwer machen. Flöhe, Läuse und Milben, allen voran die gefürchtete rote Vogelmilbe, nisten sich meist im Stall in Ritzen und Spalten ein. Haben sie dein Geflügel befallen schaden sie ihrer Gesundheit und ihrem Wohlbefinden. Es ist daher wichtig, dass Wände und Boden deines Stalls möglich glatt sind und es keine größeren Fugen gibt. Legenester und Sitzstangen sollten leicht abgenommen und gereinigt werden können. Zum Schutz vor Parasiten ist auch die Einstreu entscheidend. Stalleinstreu aus Steinmehl schützt zum Beispiel vor Parasitenbefall. Spezielles Geflügelpuder kann zur Prävention oder zur Bekämpfung auf alle kritischen Stellen aufgetragen werden und den Hühnern zusätzlich als Staubbad angeboten werden.

Huhn nimmt Staubbad in Urgesteinsmehl

© Peter Cripps / stock.adobe.com

Arbeitsaufwand pro Tag

Der Arbeitsaufwand hängt stark von der Größe des Stalls und der Anzahl der Hühner ab. Folgende Arbeiten fallen regelmäßig an: Der Stall muss regelmäßig (ca. alle zwei Wochen) komplett gereinigt werden. Zusätzlich ist einmal im Jahr eine komplette Entleerung und Grundreinigung mit dem Hochdruckreiniger empfehlenswert.

Dazu kommen die täglichen Arbeiten. Ausmisten solltest du den Hühnerstall täglich. Je nach Einstreu dauert das mehr oder weniger lang. Mit mineralischer Einstreu muss man z.B. nur den Kot mit dem Rechen abziehen und ist schnell fertig. Dazu kommt die tägliche Fütterung inklusive Auffüllen der Wasserbehälter und die Eientnahme aus den Legenestern. Ein bisschen Zeit sich mit den Hühnern zu beschäftigen sollte auch drin sein. Das freut die Hühner, ist für dich entspannend und gibt die Gelegenheit zu kontrollieren, ob es allen Hühnern gut geht. Als Faustregel kann man ca. 15-20 Minuten täglicher Arbeit rechnen.

Wer kümmert sich bei Abwesenheit?

Wie bei allen Haustieren sollte man vor der Anschaffung klären, wer sich im Falle von Urlaub oder Krankheit um die Tiere kümmert. Frage Freunde, Familie oder deine Nachbarn, ob sie sich dazu bereit erklären, die täglichen Aufgaben im Hühnerstall für dich zu erledigen, wenn du dazu nicht in der Lage bist.

Mit ein paar Hilfsmitteln kannst du deine Tiere aber auch mal 1-4 Tage allein lassen. Automatische Türöffner lassen die Tiere morgens von selbst aus dem Stall. In der Dämmerung ziehen sich die Hühner alleine wieder in den Stall zurück und die Türautomatik verschließt den Stall bis zum nächsten Morgen. Zusätzlich verschaffen dir Futter- und Trinkautomaten mit ausreichend Fassungsvermögen ein wenig Freiraum.

Tags: Tierhaltung
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