Gerade in alten Hühnerställen treten häufig Probleme mit Parasiten wie der roten Vogelmilbe oder Flöhen auf. Besonders für private Hühnerbesitzer ist ein teurer Neubau aber oft keine Option. Auch wer zum Beispiel ein schon bestehendes Gartenhaus oder eine Scheune zum Hühnerstall umbauen will, sollte sich damit beschäftigen, wie ein möglichst hygienischer Stall zu realisieren ist. Parasiten schaden nicht nur dem Wohlbefinden deiner Hühner, sondern machen dir auch viel Arbeit. Die Lösung? Eine hygienische Sanierung in Kombination mit der richtigen Einstreu.
Im Garten unseres Kollegen steht ein alter, nicht mehr genutzter Hühnerstall, in den wieder Geflügel einziehen soll. Die Sanierung hin zu einem pflegeleichten und hygienischen Stall haben wir von Anfang bis Ende begleitet.
Ausgangssituation
Der bisherige alte Stall hat eine Bodenplatte aus Beton mit einem Wasserablauf. Auf der Bodenplatte wurde ein Schuppen mit Holzständerwerk und gedämmter Wand (Innen- und Außenschalung aus Holz) errichtet. Über dem Stall befindet sich ein nicht mehr genutztes Heulager. Wände und Dach sind durch Heu, Spalten, Ritzen und die unebene Oberfläche ein gutes Milieu für Milben. Zahlreiche "chemische Keulen" aus dem Nachlass des Vorbesitzers des Stalls zeugen von Problemen mit Parasiten. So sah unser schon leer geräumter Stall vor der Sanierungs-Reinigung aus:
Das Sanierungsvorhaben
Der alte Stall soll zu einem praktischen, pflegeleichten und hygienischen Raum werden, in dem sich Hühner wohlfühlen, aber Milben, Läuse, Flöhe und Co. nicht. Dazu müssen wir die Wände und die Decke neu verschalen. Wichtig ist, keine einzige Nische oder Ritze zu den bisherigen Deckenbalken oder zur Wandschalung offen zu lassen. Mindestens ebenso bedeutend ist dabei, Material mit einer möglichst glatten Oberfläche zu verwenden, was zum Beispiel die Verwendung von OSB-Platten ausschließt. Selbst in lackierten OSB-Platten können noch Milben nisten und sich verstecken. Das gleiche gilt für die Decke und so weit wie möglich für Fenster und Türen sowie Schlupfe.
Der Betonboden wird vollständig mit Hüfisan Geflügeleinstreu bedeckt. Die mineralische Einstreu besteht aus speziellem Urgesteinsmehl aus Diabas Gestein. Hühner nutzen diese Einstreu gern zum Scharren, Aufpicken von Magensteinen und als Staubbad. Dabei wird das Steinmehl im Gefieder der Tiere verteilt und tötet Parasiten ab. Denn die feinen Puderteilchen sind sehr scharfkantig und reißen die Chitinpanzer der Insekten auf. Sie trocknen aus und sterben ab. Eine zusätzliche Sanierung des Betonsbodens ist so nicht nötig.
Werkzeug und Material vorbereiten
Wir wollen unser Vorhaben bis auf die Elektro-Installation (Steckdosen für Wasserwärmer und eventuell Wärme- und Deckenlampe) möglichst selbst umsetzen. Dazu bereiten wir folgende Werkzeuge und Materialien vor:
- Akkubohrschrauber
- Schrauben und Haken
- Handkreissäge
- Winkel
- Lochsäge (für Stromvorbereitung)
- Wasserwaage
- Metermaß
- Wand- und Deckenschalung sowie Träger-, Halte- und Verbindungsleisten
- Kleber
- Hüfisan Geflügeleinstreu
Die Schalung
Für unseren Stall haben wir uns für einen Bausatz aus Glasboard des regionalen Wand- und Deckenspezialisten hydewa aus Weidenberg entschieden. Die Platten lassen sich sehr gut verarbeiten und sind leicht zu reinigen sowie sehr haltbar. Sie werden gedämmt und ungedämmt angeboten.
Die Umsetzung beginnt
Zunächst verschalen und schließen wir die Decke und gleichen Unebenheiten so weit aus, dass die Platten zu den Wänden hin waagrecht sind und sauber anschließen.
Die einzelnen Tafeln werden mit Leisten verbunden. Nach dem genauen Anpassen wird die Fuge im Idealfall verklebt.
Die Wandtafeln stellen wir auf Metallleisten über dem Boden. Die Leisten werden verklebt und verschraubt.
So kann sich dahinter kein Ungeziefer verstecken. Nun stellen wir die neue Wandtafel in die Leiste und verbinden sie sauber mit den anderen Elementen.
Wichtig ist zu bedenken, wo später die Nester an der Wand befestigt werden sollen. Der Bereich sollte mit tragfähigem Material hinterfüttert werden, zum Beispiel mit Holz. Das Fenster schneiden wir sauber aus und schließen es mit Eckprofilen ordentlich ab. Auch hier das gründliche Verkleben nicht vergessen.
Auch bei den Türen ist eine Schalung wichtig. Letztendlich sollte alles innerhalb des Stalles aus demselben glatten und gut zu reinigenden Wand- und Deckenmaterial sein. Da es bei den Türen oft sehr eng zugeht, gibt es bei hydewa Platten ohne Dämmung. So trägt die Schalung wenig auf und stößt nicht am Türrahmen an.
Fertiggestellt sieht der gesamte Raum so aus, wie er ist: hell und hygienisch.
Zeit für die Einstreu
Am Boden - in diesem Fall die bisherige Betonplatte - ist bislang noch nichts geschehen. Deshalb bauen wir jetzt das "tauschbare Fundament" für einen parasitenfreien Stall: Wir bringen die Hüfisan Geflügeleinstreu aus Diabas Gesteinsmehl in den Stall und verteilen sie gleichmäßig. Die Einbautiefe sollte mindestens drei Zentimeter betragen. Für unseren Stall war dafür eine Menge von 500 kg nötig. Dabei kann das Hüfisan bis an die Fußleiste heranreichen und sie auch überdecken. Das ist jedoch kein Muss.
Um Staubbildung zu vermeiden, schüttet man die Säcke bodennah aus und kann die Oberfläche etwas befeuchten. Wenn das Hüfisan im Big Bag vorliegt, beim Ausbringen die Schaufel ebenfalls nah am Boden führen. Sobald der Stall mit dem Geflügel bevölkert ist, gestaltet sich das Federvieh den Boden eh ganz nach eigenem Geschmack und verdichtet durch Umherlaufen und Scharren die Oberfläche sowieso.
Das "Appartment" wird eingerichtet
Nun ist es Zeit für die Einrichtung der Geflügelwohnung. Dafür verwenden wir leicht zu reinigende Nester mit Eiabrollung und Wasser- sowie Futterspender aus Kunststoff. Während wir letztere gegen Umwerfen mit Kettchen und Haken an der Decke befestigen, hängen wir die Nester in dafür vorbereitete Schraubenhalterungen ein (vor Verschalung die Maße für tragende Elemente wie Balken messen).
Freilich darf auch die passende Schlafstange nicht fehlen. Sie ist in diesem Fall das einzige organische Objekt im Stall und ist aus Haselnuss sowie aus lackierten Fichten-Auflagen gefertigt.
"Graue Patina" als Gesundheits- und Geruchsschutz
Fast sind wir am Ende unserer Stallsanierung angelangt. Nun fehlt noch der zweite Einsatz von Hüfisan. Jetzt kommt das Hygienepuder zum Einsatz. Dazu pudern wir die Einrichtungsgegenstände mit Hilfe der Puderflasche.
Die Nester stäuben wir innen und dort, wo sie Wandkontakt haben, auch die Schlafstange wird eingestaubt. Wasser- und Futterautomat werden im laufenden Betrieb immer wieder ganz von allein von einer dünnen Schicht überzogen, wenn die Hühner im Stall die Steinmehl Einstreu aufwühlen.
Bezugs- und betriebsfertig: Die Hühnerschar kann kommen!
Es ist geschafft: Unser hygienischer und praktischer Hühnerstall ist fertiggestellt.
Nun gilt es noch, die Außenanlagen und den angrenzenden Scharrraum zu renovieren. Denn auch im Winter und während längerer Schlechtwetter-Perioden sollen unsere gefierderten Freundinnen sich stets wohlfühlen, indem wir ihnen Bewegungsfreiheit, Beschäftigung und Gesundheit verschaffen. Und während die eierlegenden Damen ihr neues Zuhause erkunden und fleißig fressen, freuen wir uns schon auf das Misten - denn selbst die benutzte Einstreu ist mit Hüfisan noch wertvoll.
Hüfisan Geflügeleinstreu macht Mist wertvoll
Wer Hüfisan Geflügeleinstreu aus Diabas Urgesteinsmehl im Stall verwendet, tut seinen Hühnern etwas Gutes. Du hast neben einem parasitenfreien sowie geruchsarmen Stall gesundes Geflügel und gewinnst zusätzlich einen wertvollen, abgebundenen organisch-mineralischen Dünger.
Ideal ist Hüfisan als Einstreu, kann aber auch als extra Staubbad verwendet werden.
Die Einstreu ist leicht einzubringen und enorm haltbar. Sie lässt sich leicht reinigen, indem man den Kot oberflächlich mit dem Rechen abzieht.
Die Feinanteile im Hüfisan binden den Kot und Flüssigkeit ab, binden Ammoniak und Geruch und bewahren dadurch den Nährstoff im organischen Dünger. Das Gemisch aus Nährstoffen und Mineralien lässt sich mittels Sieben hervorragend von der freien, unverbrauchten Einstreu separieren. So wird im laufenden Betrieb nur sehr wenig Einstreu verbraucht. Nachfüllen lässt sich ebenfalls praktisch: Entweder mit Einstreu oder gezielt (bei hohem Bedarf an Feinanteil) mit Geflügelpuder.
Den Mist kompostierst du zum Beispiel mit Grasschnitt. Streue den Mist einfach flächig darüber. Die Kompostierung des Grasschnitts wird dadurch beschleunigt und dein neuer Humus gleich mineralisiert. So gewinnst du einen wertvollen, lebendigen und ertragreichen Boden, über den du dich mindestens so freuen kannst wie über feine, frische Eier aus dem eigenen Hühnerstall!