Kräutergarten anlegen: Ideen & Tipps

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Duftendes Basilikum, köstlicher Rosmarin, mediterraner Thymian – wer kocht, verwendet zum Würzen normalerweise Kräuter, die den Speisen ein einzigartiges Aroma geben und oftmals auch den Geschmack intensiv mitbestimmen. Und wer richtig viel kocht und am liebsten frische Kräuter verwendet, kommt um einen Kräutergarten nicht herum. Doch nicht nur beim Kochen sind Kräuter beliebt. Eine Tasse Pfefferminz- oder Salbei-Tee aus dem eigenen Garten schmeckt einfach viel besser als die getrocknete Alternative aus dem Teeladen. Von der medizinischen Wirkung von Kräutern ganz zu schweigen, sind viele von ihnen doch Heilkräuter und können zur Linderung verschiedener Beschwerden beitragen.

Im Bereich des Urban Gardening gibt es viele Ideen, kleine Gärten in Blumentöpfen und Kästen auf dem Fensterbrett, dem Balkon oder der Terrasse anzulegen und mit verschiedensten Kräutern zu bepflanzen. In diesem Beitrag konzentrieren wir uns aber auf größere Kräutergärten, die du in deinem Außenbereich anlegen kannst.

Der perfekte Standort für deinen Kräutergarten

Wenn es um die Bedürfnisse der Kräuter geht, ist das tatsächlich recht einfach: Der Großteil der Kräuter, die wir in unserem Garten ziehen können, mag Sonne. Pflanzen, die aus wärmeren Gebieten zu uns gekommen sind, bevorzugen es auch gerne windgeschützt. Dazu gehören zum Beispiel Bohnenkraut, Lavendel, Basilikum, Rosmarin und Majoran. Minze, Estragon, Liebstöckel und Kümmel wiederum sind unsere klimatischen Bedingungen gewohnt und kommen auch mit etwas Schatten klar.

Mit einem Kräutergarten möchtest du mit Sicherheit auch dafür sorgen, dass in deinem Kochtopf oder der Teetasse nur gesunde, natürliche Zutaten landen, in deiner eigenen Bio-Qualität sozusagen. Deshalb empfehlen sich für die Kräuterbeete Standorte fernab von Autos befahrener Straßen – aber auch weiter weg von Gemüsebeeten, in denen du vielleicht mit verschiedenen Mitteln Schädlinge bekämpfen musst.

Es geht beim Standort aber natürlich auch um dich selbst und deine Ansprüche. Ein Kräuterparadies ist ein duftendes und optisch einzigartiges Highlight in deinem Garten, positioniere ihn also gerne in deinem Blickfeld, zum Beispiel neben der Terrasse oder einer Gartenbank. Allerdings ziehen die oft auch blühenden Kräuter Insekten wie Bienen und Hummeln an. Wer eher ängstlich auf sie reagiert, sollte den Kräutergarten etwas weiter weg von seinem Lieblingsplatz anlegen.

Bedenke außerdem bei der Wahl des Standortes: Du möchtest die Kräuter beim Kochen oft schnell zur Hand haben. Ein kurzer Weg von der Küche über die Terrassentür zum Kräuterbeet ist also praktisch.

Die richtigen Kräuter wählen

Bevor es ans Anlegen eines Kräutergartens geht, musst du auch deine Kräuterauswahl ein wenig planen. Die Ansprüche der Pflanzen mögen bei der Sonne nahezu gleich sein. Wenn es aber um die Beschaffenheit des Bodens geht, wird es schon etwas schwieriger. Außerdem musst du auch die Nachbarn sorgfältig auswählen – manche Kräuterarten vertragen die Nähe zueinander gar nicht.

Ein paar Beispiele: Oregano, Salbei und Rosmarin mögen einen trockenen Boden, Schnittlauch, Petersilie oder Borretsch wollen oft gegossen werden. Koriander wiederum braucht einen kalkhaltigen Boden. Und wenn es um Nachbarschaftsbefindlichkeiten geht, solltest du Thymian und Pfefferminze, Petersilie und Lavendel oder Basilikum und Zitronenmelisse nicht nebeneinander pflanzen. Gute Partner im Beet sind beispielsweise Basilikum, Petersilie, Rosmarin und Oregano; Ingwer, Chili und Koriander; Thymian, Salbei, Bohnenkraut und Estragon.

Auch solltest du einjährige und mehrjährige Pflanzen nicht miteinander mischen. Einjährig sind unter anderem Basilikum, Anis, Knoblauch, Kümmel, Dill, Majoran und Kerbel, mehrjährig Beifuß, Estragon, Bohnenkraut, Ysop, Lavendel, Oregano, Liebstöckel, Zitronenmelisse, Pfefferminze, Rosmarin Salbei und Thymian.

Nachdem du also für dich entschieden hast, welche Kräuter du in der Küche verwenden möchtest, lautet unser Tipp: Mache dir einen Plan, in dem du die verschiedenen Pflanzen nach ihren Vorlieben in deinem neuen Kräutergarten verteilst.

Arten von Kräutergärten

Je nach Platzangebot in deinem Garten stehen dir verschiedenste Möglichkeiten zur Auswahl, um deinen Kräutergarten anzulegen, angefangen bei einfachen Beeten und Hochbeeten über eine Kräuterspirale bis zu Kräuterrad. Unser Fokus in diesem Beitrag liegt auf der Spirale und dem Rad für deine Kräuter. Beide Arten von Kräutergärten haben den Vorteil, dass du verschiedene Kräuterarten nebeneinander auf kleinster Fläche züchten und auch problemlos auf deren Bedürfnisse bezüglich Substrat und Feuchtigkeit eingehen kannst. Hast du eine Kräuterart auserwählt, die so gar nicht zu den anderen passt, empfiehlt sich ein eigenes Beet.

Noch ein Tipp zur Größe: Auch wenn du sehr viel Platz hast und sehr viele Kräuter ziehen kannst, ergibt es meist mehr Sinn, dich bei der Planung an deinem Bedarf zu orientieren. Es wäre doch schade, wenn du einen Großteil deiner duftenden und köstlichen Schätze entsorgen müsstest, weil du es nicht schaffst, sie zu verwerten.

Kräuterspirale

Für die Kräuterspirale brauchst du Steine, die du, wie der Name schon sagt, in Spiralenform aufeinanderstapelst, und zwar so, dass die Spirale immer höher wird. Die empfohlene Höhe liegt bei 80 bis 100 cm. Du kannst Wasserbausteine, Trockenmauersteine, Gabionensteine, kleine Findlinge oder Ziegelsteine verwenden. Diese Steine haben entweder unregelmäßige Kanten und verhaken sich stabil ineinander oder sie sind quaderförmig, so dass du sie einfach aufeinander legst. Alternativ kannst du auch runden Kies nehmen. Da diese Steine aber nicht von alleine die Form halten können, brauchst du eine Gabione, die du auch in Spiralenform im Fachhandel kaufen kannst. Bedenke bei der Planung: Die Spitze der Spirale sollte nach Süden, das untere Ende kann nach Norden ausgerichtet sein.

Kräuterspirale

© alfredhofer / shutterstock.com

Zuerst hebst du eine Mulde in der Größe der Spirale aus, ca. spatentief. Dann beginnst du mit dem Stapeln. Du beginnst mit den größten Steinen, die nach oben hin immer kleiner werden. Beim Errichten füllst du gleichzeitig sukzessive Erde zwischen die Wände der Spirale ein. Du kannst auch direkt die verschiedenen „Klimazonen“ schaffen: Ganz unten kann der Boden feucht, nährstoffhaltig und humusreich sein. Hier finden später Schnittlauch, Kerbel, Wasabi oder Petersilie ihren Platz. In der Mitte, in der gemäßigten Zone, kannst du Gartenerde und/oder Kräutererde verwenden. Dieser Bereich ist für Basilikum, Koriander oder Estragon perfekt geeignet. Ganz oben schließlich, in der mediterranen Zone, fühlen sich sonnenhungrige Kräuter wie Salbei, Thymian, Rosmarin oder Lavendel wohl. Die Erde sollte hier wasserdurchlässig und relativ trocken sein. Dafür kannst du zum Beispiel Gartenerde mit feinem Sand vermischen.

Kräuterrad

Nach einem ähnlichen Zonenprinzip, allerdings in der Waagerechten, wird ein Kräuterrad angelegt. Mit Steinen kreierst du eine Form, die an ein Wagenrad mit Speichen erinnert. Optimal hierfür sind Pflastersteine, denn sie lassen sich einfach verlegen und sehen in dieser Form sehr ansprechend aus. Zwischen den Speichen ist die Trennung der verschiedenen Kräuter nach ihren Ansprüchen an Boden und Bewässerung am einfachsten.

Das Kräuterrad kannst du entweder fest mauern oder aber auch die Pflastersteine locker nebeneinander in die Erde setzen. Der Vorteil von so einem Kräutergarten – wie auch von der Kräuterspirale – ist, dass du alle Kräuter problemlos erreichen kannst.

Kräuter säen oder Setzlinge kaufen?

Du hast zwei Möglichkeiten, deine Kräuter zu pflanzen: Du kannst sie säen oder bereits kleine Setzlinge kaufen. Einjährige Kräuter müssen jedes Jahr neu ins Kräuterbeet, mehrjährige können bei richtiger Pflege mehrere Jahre lang wachsen.

Kräuter säen

Wenn du deine Kräuter direkt ins Beet säen möchtest, empfehlen wir Saatbänder oder -scheiben. Die Samen befinden sich darin zwischen zwei dünnen Vliesschichten, und zwar direkt im richtigen Abstand zueinander, so dass sie Platz zum Wachsen haben. Alternativ kannst du natürlich einzelne Samen benutzen.

Lies dir vor dem Säen die Anleitung durch, es gibt nämlich Unterschiede bei den Kräutern: Dunkelkeimer müssen mit Erde bedeckt werden, Lichtkeimer werden auf die Oberfläche gelegt. Dort steht auch, wann du mit der Aussaat beginnen musst, damit du im Sommer ernten kannst. Das Aussäen direkt im Beet hat aber einen Nachteil: Die Samen sind beliebtes Vogelfutter, und es kann passieren, dass deine akribisch gesäten Samen über Nacht verschwunden sind.

Kräutersetzlinge in Tontöpfchen

Foto von Markus Spiske / unsplash.com

Kräuter-Setzlinge

Setzlinge haben mehrere Vorteile: Sie sind kein Vogelfutter, und du kannst die aromatischen Kräuter schneller ernten. Auch hier hast du zwei Möglichkeiten: Setzlinge selbst vorziehen oder kaufen. Willst du das Wachstum vom Samen an begleiten, kannst du wie auch bei direkter Aussaat ins Beet einzelne Samen oder vorbereitete Bänder in Töpfen oder Blumenkästen nutzen. Du ziehst die Kleinen an einem hellen Ort im Innenbereich vor, zum Beispiel auf dem Fensterbrett in der Küche, bis sie ins Beet umziehen können. Auch hier solltest du darauf achten, ob es Dunkel- oder Lichtkeimer sind.

Wenn es noch schneller gehen soll, lohnt sich der Weg zur lokalen Gärtnerei. Die dort gekauften Setzlinge wurden in deiner Region vorgezogen und sind deshalb die klimatischen Bedingungen vor Ort gewöhnt.

Ob selbst vorgezogen oder gekauft: Die Setzlinge kommen erst nach den Eisheiligen, also Mitte Mai, in den Kräutergarten. Nachtfrost, der bis dahin noch vorkommen kann, würde die kleinen Pflänzchen leider zerstören.

Damit Gartenbesitzer den Überblick behalten und auch nach Tagen und Wochen noch wissen, wo welche Pflanze wächst, haben sich kleine Namensschilder bewährt, die du einfach zu den jeweiligen Samen oder Kräutern stecken kannst. Die gibt es fertig im Handel. Selbstgemacht ist aber natürlich viel schöner! In unserem Blog kannst du nachlesen, wie du solche Schildchen aus Flusskies oder Schiefer machen kannst.

Pflege des Kräutergartens

Die meisten Kräutersorten sind nicht besonders anspruchsvoll und machen damit auch nicht viel Arbeit. Ein paar Dinge kannst du aber natürlich dennoch beachten, damit du lange Freude an deinem Kräutergarten hast:

  • Der nutzbare Teil von Kräutern sind zumeist ihre Blätter. Wenn du Blätter pflückst, schneide auch die Triebspitzen ein wenig ab, damit die Bildung neuer Blätter angeregt wird. Mehrjährige Pflanzen kannst du vor dem Winter zuschneiden. Lass aber mehr als die Hälfte der Zweige stehen, sonst vertrocknet der Rest und treibt im Frühjahr nicht mehr aus.
  • Sag Unkraut den Kampf an. Damit deine Kräuter für ihr Wachstum genug Wasser, Sonne und Nährstoffe bekommen und Platz in ihrem Beet haben, solltest du regelmäßig Unkraut jäten.
  • Gießen solltest du nur nach Bedarf und immer so viel, wie das jeweilige Kraut benötigt. Setze dich also am besten mit den Ansprüchen deiner Kräuter auseinander.
  • Du kannst deine Kräuter im Frühjahr und während der Wachstumsperiode düngen. Denke daran: Du möchtest sie später essen. Natürlicher Dünger ist hier also Trumpf: Kompost, Stallmist oder Biohumus.
  • Schütze deine mehrjährigen Kräuter im Winter, indem du eine höhere Schutzschicht aus Mulch um sie legst und die empfindlicheren Exemplare abdeckst.

Was tun nach der Ernte?

Wie es mit selbst angebauten Köstlichkeiten so ist, kann es sein, dass du zu viele Kräuter hast als du essen kannst. Wegwerfen ist keine Option, aber du kannst sie haltbar machen und genießt dann auch im Winter deine eigenen aromatischen Kräuter in deinen Lieblingsspeisen. Dazu verwendest du am besten die Spätsommerernte, zu diesem Zeitpunkt haben die Blätter einen niedrigeren Wassergehalt, dafür aber mehr ätherische Öle, die für das Aroma zuständig sind.

Kräuter trocknen

Hänge Kräuterbüschel mithilfe eines Garns kopfüber auf und lass sie gut eine Woche an einem trockenen, gut belüfteten, aber dunklen Ort trocknen. Auf keinen Fall solltest du die Kräuter an der Sonne trocknen, sie verlieren dadurch ihr Aroma. Sobald die Blätter durchgetrocknet, also brüchig sind, kannst du sie einfach von den Stängeln lösen und in Behälter füllen. Deine Kräuterdosen sollten luftdicht sein und immer nur kurz geöffnet werden, sonst verflüchtigt sich das köstliche Aroma.

Hängende trocknende Kräuter

Foto von Priscilla Du Preez / unsplash.com

Kräuter einfrieren

Noch aromatischer bleiben Kräuter, wenn du sie zur Aufbewahrung einfrierst. Du kannst sie zum Beispiel klein schneiden und in kleinen Dosen oder Gefrierbeuteln in den Gefrierschrank legen. Oder du bereitest Aromawürfel vor: In die einzelnen Mulden von einem Eiswürfelbehälter legst du Kräuter hinein, übergießt sie mit Wasser oder Pflanzenöl und frierst sie ein. Später gibst du einfach nur einen oder mehrere Würfel in dein Essen. Das Schöne an dieser Methode: Du kannst auch gleich mehrere Kräuter kombinieren, die zusammenpassen, beispielsweise Basilikum, Thymian und Oregano für die italienische Würze in deiner Küche.

Tags: Garten