Kompostierung auf dem Komposthaufen im Garten ist wohl den meisten Menschen ein Begriff. Aber kompostierende Würmer in der Küche? Was auf den ersten Blick merkwürdig klingt, ist eine nachhaltige Methode, ohne großen Aufwand auch auf kleiner Fläche in der Wohnung wertvolle Komposterde herzustellen.
Wie funktioniert ein Wurmkomposter?
Für alle Neulinge beim Thema Wurmkomposter gibt es zum Start eine kurze Einführung in die Vermikompostierung, wie die Kompostierung via Wurm im Fachjargon genannt wird, bevor wir uns dem eigentlichen Thema dieses Artikels widmen.
Wurmkisten sind – wie der Name vermuten lässt – Kisten, in denen organische Küchenabfälle mithilfe von Würmern (und Mikroorganismen) in sogenannten Wurmhumus umgewandelt werden. Bei den nützlichen Würmern handelt es sich nicht um die bekannten Regenwürmer, sondern um rotgeringelte Kompostwürmer (Eisenia foetida). Diese werden in einer Kiste oder einem mehrstöckigen Behälter, einem sogenannten Ebenenkomposter, gehalten und mit allen Rohkost-Resten gefüttert, die in der Küche so anfallen. Die Tiere verarbeiten rohe Gemüse- und Obstreste, Tee- und Kaffeesatz sowie vermahlene Eierschalen. Zitrusfrüchte, gekochte Speisereste, Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Haustierfäkalien hingegen dürfen nicht in den Wurmkomposter. Zusätzlich werden regelmäßig Papier, Pappe und Kokos (in Form von Kokosmatten zum Abdecken) in die Wurmkiste gegeben. Sie regulieren den Wasserhaushalt in der Kiste, der Kompost darf niemals austrocknen, aber auch nicht durchnässen.
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Haben die Würmer die organischen Abfälle verdaut, kann der Wurmhumus „geerntet“ werden. Zusätzlich sammelt sich der sogenannte Wurmtee, ein flüssiger Kompostsaft, der bei Ebenenkompostern einfach über einen Hahn abgelassen werden kann. Der Wurmtee ist ein wertvoller Flüssigdünger, der verdünnt eingesetzt werden kann.
Wer seine Nase schon mal in eine Bio-Tonne gehalten hat, wird sich fragen, „stinkt das denn nicht“? Erstaunlicherweise lautet die Antwort, „nein“. Da die Wurmkompostierung rein aerob abläuft, entstehen keine Fäulnisgerüche. Bei richtigem Gebrauch ist der Wurmkomposter daher nahezu geruchlos und kann deshalb auch in der Wohnung oder auf dem Balkon seiner Arbeit nachgehen.
Welchen Nutzen hat Urgesteinsmehl im Wurmkomposter?
Der Einsatz von Mineral-Mischungen im Wurmkomposter – auch bekannt als Wurmkiste oder Wurmfarm – hat gleich mehrere Vorteile.
1. Aufwertung des Wurmhumus
Steinmehle wie das feine Diabas Urgesteinsmehl enthalten wertvolle Mineralien und Spurenelemente und werden daher im Gartenbau zur Bodenverbesserung eingesetzt. Gibst du Urgesteinsmehl in den Wurmkomposter, wird der Wurmhumus mit den nützlichen Nährstoffen angereichert und wird damit als Pflanzerde noch hochwertiger.
2. Beschleunigung der Kompostierung
Gesteinsmehle beschleunigen die Rotte und somit auch die Bildung des Wurmhumus. Die Küchenabfälle werden schneller zersetzt und du kannst die Komposterde schneller ernten.
3. Förderung der Bildung von Ton-Humus-Komplexen
Ton-Humus-Komplexe sind ein Begriff, der vor allem aus der Bodenverbesserung bekannt ist. In einem gesunden Boden nehmen Würmer, in diesem Fall Regenwürmer, mineralische und organische Bodenbestandteile auf, verdauen diese und scheiden sie wieder aus. Dabei entstehen schleimige Stoffwechselprodukte, die die mineralischen Ton-Teilchen und organischen Huminstoffe zusammenkleben. Das Ergebnis sind kleine Erdklümpchen, die dem Boden eine gesunde Krümelstruktur geben: die Ton-Humus-Komplexe. Aufgrund ihrer besonderen Struktur können diese Ton-Humus-Komplexe Wasser und Nährstoffe enorm gut speichern und machen die Erde fruchtbarer.
Urgesteinsmehl aus Diabas fördert wegen seiner speziellen chemischen Zusammensetzung die Bildung von Ton-Humus-Komplexen und werten den Wurmkompost weiter auf. Mehr Infos zur Bildung und Wirkungsweise von Ton-Humus-Komplexe findest du in unserem Blog.
4. Fördert die Bildung von Kokons (Wurmeiern)
Zur Fortpflanzung benötigen die zwittrigen Würmer große Mengen an Mineralstoffen, um die Außenhaut der sogenannten Kokons, der Wurmeier, zu bilden. Solche Mineralstoffe liefert Gesteinsmehl in ausreichender Form und hilft den Würmern damit bei der Vermehrung.
5. Stabilisierung des pH-Werts
Der ideale pH-Wert für Kompostwürmer liegt bei 6-8. Auch wenn man besonders saure Abfälle, wie Zitrusfrüchte nicht in den Wurmkomposter gibt, enthalten die meisten Küchenabfälle natürliche Säure. Urgesteinsmehl kann hier regulierend eingreifen. Bei der Wahl des Gesteinsmehls ist es deshalb wichtig, nur solche aus basischem Gestein, wie Diabas zu wählen. Saure Gesteinsmehle zum Beispiel aus Gneis oder Granit sind nicht geeignet. Mit seinem pH-Wert von 8,5 hebt das Diabas Urgesteinsmehl den pH-Wert auf den für die Würmer angenehmen Wert.
Urgesteinsmehl im Wurmkomposter richtig anwenden
Bei richtiger Handhabung des Wurmkomposters reicht es, alle paar Wochen eine Handvoll Urgesteinsmehl auf die oberste Kompostlage aufzustreuen. Pudere das Steinmehl nicht direkt auf die Würmer. Das kann bei den Tieren zu Verletzungen führen. Gib am besten zuerst eine neue Schicht Futter in die Wurmkiste und pudern dann eine dünne Schicht Gesteinsmehl darüber. So kannst du sicherstellen, dass die Würmer nicht in direkten Kontakt damit kommen.