Bei der Neuanlage oder Umgestaltung des Gartens und der Wahl des Gartendesigns spielen immer mehrere Aspekte eine Rolle. Wie möchte ich meinen Garten nutzen? Wie viel Platz steht mir zur Verfügung? Und zu guter Letzt, welches Gartendesign passt zur Architektur meines Wohnhauses?
Beim modernen Gartendesign spielen diese Fragen eine elementarere Rolle als es bei anderen Stilrichtungen der Fall ist. Denn der moderne Gartenstil unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von anderen Gartenbauarten.
Moderne Gärten sind keine Nutzgärten. Selten finden sich hier Gemüsebeete oder überwallende Blumenpflanzungen. Denn dieser Gartenstil soll vor allem eins sein - pflegeleicht. Den modernern Garten kann man sich als Erweiterung des Wohnraums nach draußen vorstellen. Deshalb ist er vor allem für kleine Grundstücke hervorragend geeignet.
Das Designprinzip
Im modernen Gartendesign gilt der Grundsatz "weniger ist mehr". Es lebt von klaren Linien und geometrischen Formen. Anders als bei anderen Gartenarten muss die Fläche sehr gut strukturiert werden, denn es soll eine geradezu aufgeräumte Optik erzielt werden. Hier ist besonders wichtig, dass der modern-minimalistische Garten auch zum Wohnhaus passt. Während er in Verbindung mit historischen Efeu bewachsenen Sandsteinfassaden aufgesetzt und unpassend wirkt, fügt sich der moderne Garten um Neubauten, kastige Gebäude mit klaren Kanten, Flachdächern und ähnlichem nahtlos ein.
Der Einsatz von Farbe
Farben werden im modernen Garten wohl dosiert eingesetzt. Weißtöne, Grautöne und das natürliche Grün der Pflanzen bilden die Basis. Auch Farbakzente in meist warmen Farbtönen sind möglich. Dabei sollte man sich jedoch auf eine Farbe beschränken, damit der Garten nicht zu bunt wird. Setzt man Blühpflanzen ein, dann am besten solche mit ähnlichen Blütenfarben.
Hochwertige Materialien sind ein Muss
Elementar wichtig ist der Einsatz von hochwertigen Materialien. Denn durch das minimalistische, fast schon puristische Design drängen die verwendeten Materialien stark in den Vordergrund. Achte deshalb unbedingt auf Qualität.
Naturstein
Kies, Splitt oder Schotter dürfen im modernern Garten auf keinen Fall fehlen, ob als Ziersplitt oder in Gabionenkörben. Mit Ziergras besetzte Splittbeete, Gabionenwände als Sichtschutz oder Terrasseneinfassung sowie Steingärten sind der Inbegriff des modernen Gartens.
Aus Gabionen lassen sich nicht nur die Bezäunung deines Grundstücks, sondern auch Sitzmöbel, Außenkamine oder Grillecken modern gestalten. Neben dunklen Natursteinen aus Diabas, Basaltoder Grauwacke eignet sich weißer Marmor sehr gut und setzt, besonders in Kombination mit dunklen Gesteinen, Akzente.
Als Einfassung von Trittsteinen eignet sich runder Zierkies wie der helle Isarkies. Er harmoniert besonders gut mit hellen Betonpflastersteinen und Trittplatten.
Stahl, Beton und Glas
Der moderne Garten darf ruhig ein wenig industriellen Charakter haben. Sicht-Betonwände und -böden, Betonpflaster und -trittplatten finden sich in fast jedem modernen Garten.
Auch Stahl kommt hier gerne zum Einsatz. Wer bei kühlen Farbtönen bleiben will, greift zum klassischen Edelstahl. Einen farblichen Bruch zu den dominierenden Grau- und Weißtönen schafft der Einsatz von Kortenstahl. Dieser Baustahl setzt eine rostbraune Patina an und eignet sich als Sichtschutz, Rasenkante, aber auch für Dekoelemente. Wie wäre es zum Beispiel mit einer stählernen Feuerschale auf der Terrasse?
Milchglas in Verbindung mit Edelstahl oder Gabionensteine aus Glas runden das modern-industrielle Bild ab. Unser Tipp: Baue LED-Lichtschläuche in deine Gabionenkörbe ein und fülle diese mit Glasbrocken. Für stimmungsvolle Beleuchtung in den Abendstunden ist so gesorgt!
Holz
Natürlich darf es im modernen Garten trotz Beton, Stahl und Stein nicht an Gemütlichkeit fehlen. Warme Holztöne brechen mit dem harten puristischen Materialmix und verleihen deinem Garten das nötige Maß an Wärme und Gemütlichkeit.
Holzelemente kannst du als Terrassenflächen, Sitzmöbel, Sichtschutz oder Sonnenschutz, zum Beispiel in Form einer Pergola, integrieren.
Wasser
Wasserflächen spielen in jedem Gartenstil eine große Rolle. Im modernen Gartenstil gilt auch beim kühlen Nass das Motto "Geometrie ist Trumpf". In kleinen Gärten schaffen kleine quadratische oder rechteckige Wasserbecken Abwechslung. Wo Platz für einen Pool oder Schwimmteich ist, sollte auch hier auf klare, gerade Kanten geachtet werden. Auch Bachläufe lassen sich einfach gerade anlegen, nämlich als eine Art Wasserrinne. Wasserfälle und Quellsteine bilden das Highlight deiner Wasserflächen.
Die Wahl der richtigen Pflanzen
Wie bereits beschrieben, spielen Pflanzen im modernen Garten eine eher untergeordnete Rolle. Wildwachsende Blütenpracht und überwuchernde Blumenbeete wirst du hier nicht finden. Stattdessen dominieren Ziergräser - wie das Pampas- oder Steppengras -, Schilf und immergrüne Gewächse - wie Zwergkiefer, Buchs oder Hainbuche. Wie du ganze Gräsergärten oder Gräserbeete anlegst, erklären wir dir in einem anderen Artikel. Ein gern gesehener Gast im Kiesbeet ist der Zierlauch, der mit seinem kugelförmigen Blütenstand die Geometrie wieder aufgreift.
Übrigens gibt es im modernen Garten keinesfalls immer Rasenflächen. Diese könnten beispielsweise durch Terrassenflächen, Splittbeete oder auch Bodendecker, wie das grüne Sternmoos, ersetzt werden. Auch wenn es in deinem Garten nur wenige Quadratmeter Rasen gibt, ist das im modernen Garten völlig okay.