Wenn man im Garten Gemüse oder Kräuter anbauen will, empfiehlt sich der Bau eines Hochbeets. Denn an den erhöhten Beeten gärtnert man nicht nur in aufrechter Haltung und schont damit den Rücken, Hochbeete bringen auch einige Vorteile, was den Ertrag Ihres Gemüsegartens angeht.
So funktioniert ein Hochbeet
Das Hochbeet wird in mehreren Schichten mit unterschiedlich feinem Material aus Gartenabfällen befüllt. Durch die unterschiedlichen Schichten werden im Inneren des Beets
Verrottungsprozesse ähnlich wie im Komposthaufen in Gang gesetzt. Durch die Verrottung werden wichtige Nährstoffe gebildet, die das Hochbeet über Jahre hinweg fruchtbar machen. Ein bedeutender Nebeneffekt der Verrottung ist Wärmebildung, die für Ihr Gemüse wie eine natürliche Heizung wirkt. So wird die Anbauperiode im Hochbeet im Vergleich zum Flachbeet deutlich verlängert. Sie können im Frühjahr eher mit der Aussaat beginnen und im Herbst länger anbauen. Gleichzeitig fördert die Wärme das Wachstum Ihrer Pflanzen. Das Resultat: Ihr Gemüsebeet bringt mehr Ertrag!
Damit die wichtigen Verrottungsprozesse überhaupt stattfinden können, ist die richtige Befüllung des Hochbeets von großer Bedeutung.
Hochbeet richtig befüllen
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Boden Nager sicher machen
Bevor Sie beginnen Ihr Hochbeet zu befüllen, sollten Sie auf den Boden des Beetes feinmaschigen Hasendraht oder ein spezielles Wühlmausgitter auslegen und mit einem Überstand von ca. 20-30 cm an den Wänden des Hochbeets befestigen. So haben Wühlmäuse und andere Nager keine Chance sich Höhlen im Hochbeet zu bauen und die Wurzeln Ihrer Gemüsepflanzen von unten anzufressen.
Ist das Hochbeet Nager sicher gemacht, können wir mit der eigentlichen Füllung beginnen. Der beste Zeitpunkt dafür ist im Herbst, da dann die meisten Gartenabfälle anfallen, die man als Füllmaterial benutzen kann. Aber auch im Frühjahr ist die Befüllung möglich.
1. Drainageschicht
Die Materialien für die vier Schichten im Hochbeet werden von unten nach oben immer feiner. Los geht’s mit einer groben Schicht aus Ästen und Zweigen. Diese Schicht dient der Drainage. Wasser kann durch das grobe Material nach unten abfließen, ohne Staunässe zu bilden und das Hochbeet wird von unten her durchlüftet. Die Drainageschicht sollte ca. 20 cm hoch angelegt sein.
Hinweis: Verwenden Sie keine Äste von Nussbäumen. Diese hemmen das Wachstum Ihrer Pflanzen und sollten deshalb nicht in der Hochbeetfüllung eingesetzt werden.
2. Laubschicht
In der zweiten Schicht füllen Sie Laub, Rasenschnitt, Holzhäcksel oder abgestochene Grasnarbe mit dem Wurzelteil nach oben ins Beet. Die Laubschicht sollte 5-15 cm hoch angelegt werden, je nachdem, wie viel Material Ihnen zur Verfügung steht.
Achten Sie auch hier wieder darauf, dass kein Laub von Nussbäumen verwendet wird.
3. Kompostschicht
In der dritten Schicht wird des noch feiner. Füllen Sie hier eine ca. 20-30 cm hohe Schicht an halbreifem Kompost oder groben Bioabfällen ein. Idealerweise mischen Sie Kuh- oder Pferdemist unter, um den Kompost anzureichern.
4. Pflanzschicht
Die oberste Schicht bilden ca. 25-30 cm hochwertige Gartenerde oder fertige Komposterde. In diese Schicht werden Ihre Gemüsepflanzen eingesetzt, weshalb Sie eine ausreichende Höhe haben sollte. Je nachdem ob Sie Gemüse oder Kräuter im Hochbeet anbauen wollen, können Sie diese Schicht auch komplett oder zum Teil mit spezieller Hochbeeterde, Gemüseerde oder Kräutererde anfüllen.
Um die Pflanzschicht gleich mit natürlichem Bodenaktivator anzureichern, harken Sie feines Diabas Urgesteinsmehl in die Pflanzerde ein. 200 g/m2 Beetfläche ist für Gemüsepflanzen ideal.
Hochbeet nachfüllen und neu befüllen
Haben Sie Ihr Hochbeet im Herbst befüllt, kann es passieren, dass sich das Material im Winter ein wenig gesetzt hat und Sie nochmal eine dünne Schicht Gartenerde nachfüllen müssen. Durch die Verrottung sackt die Hochbeetfüllung nicht nur im ersten Winter, sondern über die gesamte Zeit immer weiter zusammen, sodass jedes Jahr im Frühjahr etwas Kompost und Gartenerde nachgefüllt werden sollte.
Nach ungefähr 5-7 Jahren sind die untersten Schichten komplett abgebaut. Dann ist es an der Zeit, die Füllung komplett auszutauschen. Die alte Füllung können Sie im Garten als Kompost weiterverwenden.
Damit Ihr Hochbeet möglichst lange genug Nährstoffe enthält, können geübte Gärtner auf Fruchtfolge- und Fruchtwechsel-Pläne, die den Anbau von Stark-, Mittel- und Schwachzehrern im Wechsel vorsehen, sowie den Anbau von Mischkulturen zurückgreifen.